Donnerstag, 2. August 2018


NOMADENKINO UND CINEGEEK: Hamburger Gitter


(NOMADENKINO UND CINEGEEK ZEIGEN DEN FILM AM 21.8.18) Hier kommt ein Protestfilm gegen den Sicherheitsstaat. Gezeigt werden die Ereignisse um den G20 Gipfel in Hamburg. Hunderte Stunden von Bildmaterial und zahlreiche Interviews von Aktivisten, Journalisten und Beteiligten werden ausgebreitet. Wir lernen den jungen Fabio aus Italien kennen, der fast fünf Monate in U-Haft sass oder die (ehemalige) Redakteurin Elisa Koester, der anschliessend ihre Presseakkreditierung entzogen wurde. Es sind brutale Aufnahmen, Ruhe wird uns nur zeitweise durch schicke Drohnenbilder der Hansestadt gegönnt. Die Frage sei erlaubt, weshalb diese aufwühlende Doku erst ein Jahr nach dem Gipfel ins Kino kommt? Marco Heinig erklärt uns, dass eigentlich gar kein Film geplant war. Erst, nachdem man im Dezember damit begann, nach vermeintlichen Straftätern zu suchen und diese mit überzogenen Strafen zu überziehen, entschlossen sich die Macher der Doku, aktiv zu werden. Hausprojekte wurden durchsucht und auch bei uns in der Reichenberger Strasse bekamen Einrichtungen wie die Autonomen Bibliothek oder die Anarcho Kneipe gegen über unserer Filmkunstbar Fitzcarraldo, die Meuterei, Besuch. Seitdem fahren Wochenende für Wochenende Polizeikutschen bei den Nachbarn vor. Kritische Stimmen zum Geschehen? Fehlanzeige. Stattdessen Law And Order. Ereignisse wurden populistisch umgedeutet und so kamen die Macher von Hamburger Gitter auf die Idee, eine Doku zu produzieren. Es wird von "bewusster Provokation" oder "gezieltem Versagen" gesprochen, dann die gewaltsame Auflösung der "Welcome To Hell" Demo. In den Sammeleinrichtungen misshandelten Polizisten Gefangene, schliesslich drohte ein fast paramilitärischer SEK Einsatz im Schanzenviertel. Keine Polizeigewalt? Von wegen; Hamburger Gitter wirkt wie eine Bilder-Lawine bedrohlicher Polizeigewalt! Geschickt werden diese Aufnahmen eingebettet in die aktuelle Debatte um Sicherheit und polizeiliche Aufrüstung: Der G20 Gipfel als Schaufenster moderner Polizeiarbeit. Während der Polizeisprecher von einem "guten Job" spricht, hören wir zum ersten Mal zahlreiche Gegenstimmen. Zu einseitige Gegenstimmen? Die Macher von Hamburger Gitter versuchten wochenlang, ein paar "echte" Polizisten vor die Kamera zu holen. Umsonst. Premiere ist natürlich in Hamburg auf der Strasse, dann aber wird Hamburger Gitter in verschiedenen Kinos aufgeführt. Warum nicht direkt im Internet, sondern in "Mainstream" Kinos? Begründet wird das mit dem Vorhaben, einmal raus zu kommen aus der linken Blase, um ganz andere Menschen zu erreichen. Wenn wir, Nomadenkino und Cinegeek, da helfen können, sehr gerne! (Bild: https://www.google.de/search?q=hamburger+gitter+film&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwiy_rP3

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