Mittwoch, 27. Juni 2018


YOUTUBE STREAM: Withnail And I

Manchmal komme ich um elf Uhr vormittags in die Filmkunstbar Fitzcarraldo und die Gäste sind noch dort. Total betrunken. Fast in einem philosophischen Zustand. "Je mehr du getrunken hast, desto weniger musst du noch trinken". Wer hat das formuliert? Hemingway? Nein, ein Gast. Das ist die Stimmung von Withnail And I, den Regisseur Bruce Robinson - so kann mans nachlesen - einem Freund, der Voll-Alkoholiker war, widmet. Sie teilten ihre Unterkunft und ihr Elend in London. Für diejenigen, die echte Fans sind - es gibt sogar einen Artikel über den echten Withnail. Im Film wird wertvolle Zeit, die man zum Trinken benötigt, deshalb auf keinen Fall mit anderen Beschäftigungen vergeudet. Drinks sind teuer, daher liegt die Vermutung nahe, dass Withnail (Richard E. Grant) Zahlungen seines homosexuellen Onkels Montague Withnail (Richard Griffiths) empfängt, um seine "four quadruple Whiskeys" zu bezahlen. Deshalb ist auch der Landsitz des Onkels das Ziel! Womöglich eine Art Kur. Der vorsichtigere und vernünftige Charakter I; das ist Robinson selbst. Er muss neben Withnail, dem obsessiven Trinker, der von rasender Wut getrieben wird, bestehen. Fast den ganzen Film über ist Withnail wütend. Über alles und jeden. Withnail steht der Welt feindselig gegenüber. Warum? Weil die Welt - bis auf I - schuld ist an seinem Elend. Alle haben sich gegen ihn verschworen(...)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen