Montag, 1. Mai 2017

FILM LIST: Song To Song + Malickesk Movies

 Ist Terrence Malick über seinen Zenit hinaus? Oder kommt sein Comeback einfach nur 20 Jahre zu spät? Immerhin besteht die Gefahr, dass das Publikum über seine Art, Filme zu machen lacht. Dabei gibts auch neuere Produktionen, die ihm folgen! Filme, die "malickesk" sind! Hier eine Sammlung zum Start von Song To Song. - Als Videothekar darf ich mir eine ungewöhnliche Malick Meinung leisten: Ich gehöre immer noch der stetig kleiner werdenden Mindherheit an, die glaubt, Terrence Malick hätte noch nie einen schlechten Film gemacht. Meinetwegen sind manche seiner Werke zu fragmentarisch, mysteriös oder intuitiv - das aber ist nur eine Minderheiten-Meinung. Die Meisten lachen nur noch über ihn, seine permanenten Voice-Overs, die parfümierten Bilder und Menschen, die minutenlang Pioretten auf einem Feld drehen. Malick sei zuviel davon, zu wenig hiervon - ich hab das schon so oft gehört. Mir egal. Ich liebe seinen einzigartigen Stil, den er während der letzten 45 Jahre entwickelt hat! Seine Filme gehorchen weder den Gesetzen des Kinos, noch denen des Marktes. Song To Song nun, ist ein romantisches Drama vor dem Hintergrund der Musik-Szene in Austin geworden. Aber: Zum ersten Mal wollen sich die einzelnen Teile nicht fügen, so dass sie Malicks Bilder legitimieren könnten. Rooney Mara spielt Faye, die zwei Männer liebt: Den Musiker BV (Ryan Gosling) und den Produzenten Cook (Michael Fassbender). Natalie Portman wiederum spielt eine Kellnerin namens Rhonda, die ein Verhältnis mit Cook hat. Und Cate Blanchett? Was sie genau macht oder ist, weiss ich nicht, aber sie beginnt eine Affäre mit BV. Sämtliche Charaktere haben Probleme mit ihren Eltern. Am auffälligsten; Holly Hunter als Rhondas Mutter, die ihrem Mann hinterher trauert. Ob er tot ist oder abgehauen, ich weiss es nicht mehr. Die Namen sind übrigens nicht weiter wichtig. Hier scheint alles improvisiert, wie auch in den letzten zwei Malick Filmen. Dermassen improvisiert, dass es den Eindruck macht, wir würden eher Malick dabei zusehen, wie er seine Technik als Filmemacher vorführt. Der Titel wurde übrigens aus dem Tanach, der hebräischen Bibel, entnommen. Man hat es beschrieben als Fest der körperlichen Liebe und deshalb filmt Malick auch so viele Paare, wie sie sich küssen und streicheln. Und natürlich Pioretten drehen. Die Charaktere gleiten durch Malicks Bilder, scheinen den Gesetzen der Natur folgen zu wollen. Ein bourgeoises Stück Film ist das geworden. Ich bin allerdings heilfroh, dass Malick angekündigt hat, seinen nächsten Film würde er wieder im konventionellen Erzähl-Stil halten. Was auch immer das bei ihm heissen mag.

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