youtube: Feiern (2006) (engl. subt.)
youtube: Feiern (2006) (Engl. subt.). Irgendwie sind wir eine
subventionierte Videothek geworden. Die Filmkunstbar Fitzcarraldo
verdient ihr Geld gar nicht mehr mit dem Verleih von DVDs, sondern durch
den Verkauf von Alkohol. Von diesem Geld kaufen wir dann die Filme.
Feierei, die Lösung für alles! Deshalb gibts heute Feiern. - Zum Feiern
gehört Sucht. Du begibst dich mit einer eingeschworenen Gruppe ins
Nachtleben. Eure Zeiten sind ganz anders als die der "normalen" Menschen
- der "Anderen". Gemeinsam, wie eine Familie, nehmt ihr Substanzen ein,
die ihr gar nicht kennt und gönnt eurem Körper das Gefühl des Triumphs
über diese Substanzen. Die Aussenwelt spielt überhaupt keine Rolle mehr,
alles findet innerhalb der Gruppe statt. Natürlich wissen die meisten
Feiernasen, dass dieser Zustand nicht für immer standhält. Das aber ist
etwas, über dass du am besten lieber morgen nachdenkst. Maja Classens
Doku begibt sich auf die Spuren des Berliner Nachtlebens. Es ist das
Jahr 2006. Die erste Techno-Welle der 90er ist vorbei und endete (wenn
wir ehrlich sind) ziemlich kommerziell. Während der frühen 00er aber
bildete sich etwas Neues heran. Elektronische Musik, geboren aus Techno,
die nie vorhatte, den Weg in die Charts zu suchen. 2006 gabs bereits
ein paar legendäre Clubs wie die Bar 25 oder das Berghain, das aus dem
Ostgut entstand. Clubs, die Berlins Ruf begründeten, die Feier-Metropole
schlechthin zu sein. Berlin war noch nicht ganz so international, es
schien noch eine abgegrenzte "Szene" zu geben. Classen folgt dieser
Szene, aber ohne Teil von ihr zu sein. Von aussen verhört sie bekannte
DJs und ganz normale Gäste, die vor der Kamera Auskunft darüber geben,
wie es ist "drauf" zu sein. Classen versucht, deren "Identität" und
Beziehungen untereinander auszuloten. Es geht ihr um den Lebens-Stil des
Clubbens. Was sie nie schafft: Das Leben im Club einzufangen. Es gibt
in Feiern keine einzige Sequenz, die ansteckend wirkt. Ist es deshalb,
weil man das Nachtleben generell nicht in Bilder fassen kann? Oder kann
eine Absolventin der HFF das nicht, weil sie das Gefühl nicht kennt? Oft
denkt man an eines der Schulprojekte. Schüler, die ausschwärmen, um
bestimmte Berufe zu portraitieren. (Du findest den ganzen Film auf
youtube)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen