youtube stream: Klaus Lemke - Rocker
Dominik_Graf hat es mal als "Zeitenwende" für den deutschen Film
bezeichnet als Klaus Lemkes Rocker 1972 im Fernsehen ausgestrahlt wurde.
So viel Dreck und Strasse gabs davor und danach nie wieder zusehen!
Rocker war natürlich auch eine Zeitenwende für Lemke selbst, der damit
bis heute seinen Stil fand. Wie der geht, das haben wir mal in der
Filmkunstbar Fitzcarraldo während des Lemke Drehs von "Kein grosses
Ding" mitbekommen. Anwesend sind Lemke und sein Kameramann, der die
Digital Kamera schwenken muss. Das gehört bei Lemke dazu, viel Bewegung!
Schauspieler gibts keine, denn die sind eitel und unecht. Dafür Typen
von der Strasse. Eine unserer Kundinnen sieht aus, als sei sie gerade
aus einem "Tim Burton" Film entsprungen. Lemke fand sie ganz toll und
verdorben, so dass sie gleich mitmachen sollte. Überhaupt dürfen Lemkes
Darsteller erst kurz vorm Dreh darüber informiert werden, dass sie im
Film mitspielen. Ansonsten würden aus Typen "Stars" und die will keiner
sehen. Natürlich bleibt auch in der Bar jeder Ascher genau dort, wo er
gerade stand. Nichts wird verändert. Die Dialoge schiebt Lemke einem auf
handgeschriebenen Zetteln rüber. (Die Handlung darf auch mal spontan
angepasst werden.) Lemke arbeitet also nach festen Prinzipien. In Rocker
heissen die tollsten Unikate Gerd Kruskopf und Hans-Jürgen
Modschiedler. Sie verpassen Rocker Authentizität! Wir schreiben das Jahr
1971 und befinden uns in St. Pauli. Gerd kommt gerade aus dem Knast und
hat an sich keine Lust mehr auf "Leder"(...)
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