Sonntag, 20. August 2017

youtube stream: Klaus Lemke - Rocker

 Dominik_Graf hat es mal als "Zeitenwende" für den deutschen Film bezeichnet als Klaus Lemkes Rocker 1972 im Fernsehen ausgestrahlt wurde. So viel Dreck und Strasse gabs davor und danach nie wieder zusehen! Rocker war natürlich auch eine Zeitenwende für Lemke selbst, der damit bis heute seinen Stil fand. Wie der geht, das haben wir mal in der Filmkunstbar Fitzcarraldo während des Lemke Drehs von "Kein grosses Ding" mitbekommen. Anwesend sind Lemke und sein Kameramann, der die Digital Kamera schwenken muss. Das gehört bei Lemke dazu, viel Bewegung! Schauspieler gibts keine, denn die sind eitel und unecht. Dafür Typen von der Strasse. Eine unserer Kundinnen sieht aus, als sei sie gerade aus einem "Tim Burton" Film entsprungen. Lemke fand sie ganz toll und verdorben, so dass sie gleich mitmachen sollte. Überhaupt dürfen Lemkes Darsteller erst kurz vorm Dreh darüber informiert werden, dass sie im Film mitspielen. Ansonsten würden aus Typen "Stars" und die will keiner sehen. Natürlich bleibt auch in der Bar jeder Ascher genau dort, wo er gerade stand. Nichts wird verändert. Die Dialoge schiebt Lemke einem auf handgeschriebenen Zetteln rüber. (Die Handlung darf auch mal spontan angepasst werden.) Lemke arbeitet also nach festen Prinzipien. In Rocker heissen die tollsten Unikate Gerd Kruskopf und Hans-Jürgen Modschiedler. Sie verpassen Rocker Authentizität! Wir schreiben das Jahr 1971 und befinden uns in St. Pauli. Gerd kommt gerade aus dem Knast und hat an sich keine Lust mehr auf "Leder"(...)

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