youtube stream: Sergio Leone - The Good, The Bad & The Ugly
Eine gewaltige Leere, so eröffnet sich die Landschaft vor uns. Ganz
langsam kreist die Kamera, hält schliesslich inne auf einem
sonnenverbrannten, verzweifelten Gesicht. Aus dem langen Shot wird ein
Close-Up ohne Schnitt. Die Landschaft war nicht gänzlich verlassen,
sondern besetzt durch einen Desperado. Mit dieser ersten Szene eröffnet
uns Sergio Leone seine Technik und die wird er beibehalten: Unser Blick
ist begrenzt durch den Bildrand. Was ausserhalb geschieht; wir wissen es
nicht. Die grössten Momente in The Good, The Bad And The Ugly
funktionieren so: Wir sehen es nicht, die Protagonisten auch nicht. Wir
alle werden überrascht! Ob das, was geschieht, plausibel ist, kümmert
Leone nicht. Er baut sein Meisterwerk auf den Trümmern der Klischees des
Westerns auf. Aus Dreck wird hier Kunst hergestellt! Jeder liebt diesen
Film - nur warum eigentlich? In den späten 60ern mochte man wohl noch
vom Spaghetti Western sprechen, heute vergleicht man Leone mit der
klassischen Oper. Dabei vergisst man, mit welch geringen Mitteln er
prooduzierte: Clint Eastwood, ein Hollywood Schauspieler der zweiten
Reihe, aus dem Fernsehen. Dialoge mutete man ihm kaum zu und so wirkt
das Werk fast wie ein Stummfilm - aufgefüllt durch Musik und Effekte.
Leone und sein Team versuchten mit grosser Anstrengung, "amerikanisch"
zu wirken(...)
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