Montag, 28. August 2017

youtube stream: Sergio Leone - The Good, The Bad & The Ugly

 Eine gewaltige Leere, so eröffnet sich die Landschaft vor uns. Ganz langsam kreist die Kamera, hält schliesslich inne auf einem sonnenverbrannten, verzweifelten Gesicht. Aus dem langen Shot wird ein Close-Up ohne Schnitt. Die Landschaft war nicht gänzlich verlassen, sondern besetzt durch einen Desperado. Mit dieser ersten Szene eröffnet uns Sergio Leone seine Technik und die wird er beibehalten: Unser Blick ist begrenzt durch den Bildrand. Was ausserhalb geschieht; wir wissen es nicht. Die grössten Momente in The Good, The Bad And The Ugly funktionieren so: Wir sehen es nicht, die Protagonisten auch nicht. Wir alle werden überrascht! Ob das, was geschieht, plausibel ist, kümmert Leone nicht. Er baut sein Meisterwerk auf den Trümmern der Klischees des Westerns auf. Aus Dreck wird hier Kunst hergestellt! Jeder liebt diesen Film - nur warum eigentlich? In den späten 60ern mochte man wohl noch vom Spaghetti Western sprechen, heute vergleicht man Leone mit der klassischen Oper. Dabei vergisst man, mit welch geringen Mitteln er prooduzierte: Clint Eastwood, ein Hollywood Schauspieler der zweiten Reihe, aus dem Fernsehen. Dialoge mutete man ihm kaum zu und so wirkt das Werk fast wie ein Stummfilm - aufgefüllt durch Musik und Effekte. Leone und sein Team versuchten mit grosser Anstrengung, "amerikanisch" zu wirken(...)

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