Our Daily Free Stream: Derek Jarman - Blue
Our Daily Free Stream: Derek Jarman -Blue. In Derek Jarmans letztem
Film sehen wir so wie er: Blau. Langsam verliert Jarman seine Sehkraft
als Zeichen seiner Krankheit Aids. Der Soundtrack aber beschwört
kraftvolle Bilder seiner mentalen, körperlichen und emotionalen
Belastung hervor. 1993 konnte Jarman Blue fertigstellen, bevor er
schliesslich starb. Tatsächlich kam ihm die Idee bereits 1974 als er ein
Gemälde des französischen Künstlers Yves Klein betrachtete. Jarman
beschloss, einen blauen Film zu machen. Tatsächlich ist die einzige
Einstellung seines Films von Klein: Das Blau in Jarmans Film -
ultramarine. Für Klein ist dieses Blau Ausdruck einer
grenzüberschreitenden Realität, hin zum Zustand immaterieller
Spiritualität. Immer war Jarman fasziniert vom Mythischen, vom
Religiösen. Die Schönheit des heroischen Leids - betrifft es nicht auch
den Kampf des Homosexuellen? 1986 erfuhr Jarman, dass er HIV positiv
war. Langsam verlor er sein Augenlicht und er erinnerte sich an das
Konzept eines blauen Films. Das Drehbuch wird von Schauspielern und
Jarman selbst vorgetragen. Poesie und Narration stehen nebeneinander,
wobei ganz verschiedene Bedeutungen und Interpretationen möglich sind.
Einige autobiographische Episoden lassen Blue sogar zu einer Art
Charakter reifen. Die Musik von Simon Fisher-Turner badet in herrlichen
Chorgesängen und bietet immer wieder Alltagsgeräusche wie eine tickende
Uhr oder Glocken und Gongs. Darüber hinaus hören wir Musikstücke von
Brian Eno, Coil und Erik Satie. 1942 wurde Jarman in Northwood geboren.
Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte er in London, wo er 1994
verstarb.
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