Our Daily Free Stream: Pier Paolo Pasolini - Mamma Roma (engl. subt.)
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Die Hölle kennt keine Gnade für Mamma Roma, eine Prostituierte mittleren
Alters, die versucht, ihren Sohn zu ernähren. Sie kauft eine Wohnung in
einem bürgerlichen Viertel Roms und holt ihren Sohn zu sich. Sie
versucht ihm ein bürgerliches Leben zu ermöglichen, doch die
Vergangenheit, ihr alter zuhälter, holt sie immer wieder ein.
Schliesslich erfährt ihr Sohn, dass sie eine Hure ist und wendet sich
ab. Mamma Roma ist Pasolinis zweiter Film. Er zeigt seine Faszination
für diejenigen, die am gesellschaftlichen Rand leben. Mit aller Kraft
soll hier ein bürgerlicher Status erreicht werden, doch natürlich
scheitert dieses Vorhaben letztlich katastrophal. Sein Bild des
Proletariats hat nichts Romantisches, die Armen sind bei Pasolini nicht
automatisch auch "gut". Pasolini zeichnet das Bild moralischer Dekadenz
am unteren Rand. Heute ist Mamma Roma ein Klassiker, aber stellen wir
uns vor, wir würden den Film im Italien der frühen 60er sehen.
Kommunisten und Faschisten liefen Sturm gegen das Werk, das letztlich
verboten wurde. Stilistisch fühlt man sich an die Nachkriegsfilme des
Neorealismus erinnert (Anna Magnani ist die einzige "echte"
schauspielerin). Mamma Roma ist aber nicht realistisch, sondern ein
dunkles Kunstwerk des Filmemachers, der sich vor allem als Poet sieht.
Manchmal fühlt man sich wie in einem Gemälde der Renaissance. Jedes Bild
wirkt wie eine Komposition. So erleben wir Mamma Roma, wie sie die
Promenade entlang steigt, Selbstgespräche führend über das Leben, die
Liebe und das Schicksal. Wir kennen ihr Ziel, doch um sie herum
erblicken wir nur andere Huren, Zuhälter und Freier.
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