Our Daily Free Stream: Duncan Jones - Source Code
Our Daily Free Stream: Duncan Jones - Source Code. Zum 45. Geburtstag
des Regisseurs. Duncan Jones' Source Code ist ein formidabler Thriller,
der uns als Science Fiction verkauft wird. Obwohl das absurd ist,
scheint es den Machern äusserst wichtig. Einerlei, das "Science" steht
für den Versuch eines Mannes, seine Vergangenheit zu ändern. Sein Name
ist Colter Stevens (Jake Gyllenhaal) und dessen ist er sich sicher. Umso
grösser die Verwirrung, da er sich in einem Zug nach Chicago
wiederfindet und mit der schönen Christina Warren (Michelle Monaghan)
spricht. Einer Frau, die er noch nie im Leben gesehen hat. Noch
merkwürdiger wird es in dem Moment, da er auf die Toilette geht und sein
Gesicht im Spiegel erblickt. Ein Gesicht, das er noch nie zuvor gesehen
hat. Wie kann das sein? In diesen frühen Szenen sind wir noch weit
davon entfernt, überhaupt zu verstehen, was überhaupt los ist! - Wenn du
Source Code ganz unvermittelt sehen willst, hör jetzt besser auf, zu
lesen. Spoiler. - Colter versteht nach der Unterhaltung mit der
Wissenschaftlerin Colleen Goodwin (Vera Farmiga), dass er wohl Opfer
eines terroristischen Angriffs wurde. Scheinbar befand er sich in einem
Zug, der gesprengt wurde. Nun wurden diese acht Minuten des Schreckens
in seinem Gehirn gelöscht. Goodwin hofft durch diese Massnahme, die
Identität des Terroristen aufzudecken und Schlimmeres zu verhindern.
Ganz Chicago könnte von einer Bombenattacke betroffen sein... Soviel zum
Plot, den ich immer noch nicht ganz erfasst habe. Der menschliche
Faktor in Source Code, das sind die verlorenen acht Minuten. Nach und
nach nähert sich Colter dieser Zeitspanne. Das Paradox: Colter erinnert
sich der vorangeganenen Zeit in derselben Zeitspanne wie es geschah.
Echt-Zeit-Erinnerungen. Mehr noch: Er kann sich auch für Christina und
andere im Zug MITERINNERN. Doch wie geht das? Ein Mann, der ums
Überleben kämpft und derartig umfangreiche Erinnerungen hat? Langsam
beginnt Colter, Liebe für Christina zu fühlen. Mit der Geschwindigkeit
des Zuges, in dem Colter sitzt, entwickeln Duncan Jones und Co-Autor Ben
Ripley das Geschehen. Christina rückt stärker in den Mittelpunkt, die
Wissenschaftler reagieren zunehmend verzweifelt. Tatsächlich wirkt
Source Code mit seinem eleganten Schnitt dieser Art Zeitreise wie ein
ausgereifter Hard Science Fiction (oder bin ich da wem auf den Leim
gegangen?). Ein Genre, das unter Artenschutz stehen müsste, so bedroht
ist es. Duncan Jones hat sich aufgeschwungen, als Retter aufzutreten.
Genau wie Jones Debüt lebt Source Code von einer Idee. Ganz in der
Tradition des klassischen Science Fiction der späten 60er. Gyllenhaal
und Monaghan spielen ihre Varianten der verlorenen acht Minuten so
geschickt, dass es mir ganz leicht fiehl, die Absurdität des Plots zu
vergessen.
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