Dienstag, 28. Februar 2017

youtube: Eureka (engl. subt.)

 youtube: Eureka (engl. subt.). Shinji Aoyama, einer der japanischen Regisseure, die sich an den Klassikern orientieren, hat nun einen Horrorfilm inszeniert: True Horror Story. Gespannt? Deshalb gibts heute Erureka. - Die Farben von Eureka wirken so, als hätte man sie aus einem alten Buch gerissen. Ein Junge und ein Mädchen, Geschwister, steigen in einen Reisebus, irgendwo im japanischen Hinterland. Die Weite der Landschaft, das Geräusch der Motoren - doch plötzlich, aus dem Nichts eskaliert Gewalt! Ein Wahnsinniger, bewaffnet, nimmt den Busfahrer als Geisel. Er wird bis zum letzten Atemzug kämpfen und fast auch die Kinder erschiessen. Am Ende zählt man sechs Tote. Der Schrecken dauert nicht lang; das Trauma aber wirkt über die gesamte (Über-)länge von Eureka nach. Zwei Jahre später. Die Geschwister sind verwaist. Wir wissen nicht, weshalb und Eureka kommentiert das nicht. Der Vater starb wohl bei einem Unfall, die Mutter verschwand. Es sind surreale, schaurige Szenen. Die Kinder bleiben zurück in einem Geisterhaus - und sie selbst sind die Gespenster. Sprachlos, verstört. Wir sehen sie, wie sie vier Gräber errichten für die Toten des Busunglücks. Dann Kozue, das Mädchen, wie sie mit geschlossenen Augen auf einem Bahngleis verharrt. Der Tod wäre ihr ein willkommenes Geschenk. Dann kehrt der Busfahrer im Geisterhaus ein. Seine Familie versteht ihn nicht mehr, wohl aber die sprachlosen Geschwister. Währenddessen sucht eine Mordserie die Umgebung heim und man verdächtigt ihn, den traumatisierten Busfahrer. Doch schliesslich ergreift er die Initiative, kauft einen Bus, nimmt die Geschwister mit auf eine spirituelle Reise. Nun wird Eureka zum Road Movie. Es ist eine symbiotische Beziehung, welche die Sprachlosen eingehen. Sie scheint nicht von dieser Welt. Eureka beweist, dass Filme keiner Worte bedarf. Eureka ist still, wirkt über die Komposition der Bilder, das Unerklärliche und eine rumorende Tonspur. Fast wie ein Musikstück, über Emotionen, nicht den Verstand. Die Schönheit der Bilder, sie wirkt dem Schmerz entgegen. Am Ende steht die Erlösung. Man mag das mögen oder nicht, aber die Protagonisten werden zu Heiligen stilisiert. Am Ozean angekommen, entschwindet die Kamera gen Himmel...

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