youtube: Ostrov (engl. subt.)
 youtube: The Island - Ostrov (engl. subt.). Einer der tollsten 
russischen Filmemacher: Pavel Lungin! Freuen wir uns auf sein neuestes 
Projekt Queen Of Spades. Deshalb gibts heute Ostrov. - 
Wenn ich am DVD Tresen der Filmkunstbar Fitzcarraldo arbeite, fragt nie 
jemand nach Ostrov. Umgekehrt ist aber jeder glücklich, wenn er Ostrov 
gesehen und GENOSSEN hat! In Russland kam der Film 2006 ins Kino, bei 
uns erst drei Jahre später. Scheinbar galt Ostrov als schwer 
verkäuflich. Kein Wunder, steht doch die Ästhetik ganz im Sinne der 
russischen Klassiker der 60er! Der einheitliche Tenor der Kunden, welche
 die DVD dann aber liehen, ging so: "Ich hätte nie geglaubt, wie leicht 
der ist!" Das zentrale Motiv von Glauben und Schuld wird immer wieder 
gebrochen von einem Anflug absurden Humors. Der ist grösstenteils Pyotr 
Mamonov geschuldet, einem alten Schauspieler, der seine Rolle mit so 
viel Überzeugungskraft und Energie darbietet! Er spielt Vater Anatoly, 
einen Mönch, der auf einer entlegenen Insel voller Eis lebt. Während die
 Mehrheit der Mönche dort fromm und ergeben ist, muss man Anatoly als 
Exzentriker bezeichnen. Er lebt im Heizungs-Raum, wäscht sich und seine 
Kleidung nur selten und ist nicht gerade vorbildlich dabei, seine 
kirchlichen Dienste zu erfüllen. Oft werden seine Kollegen Opfer von 
Anatolys trockenen Witzen. Ausgerechnet er wird aber von der 
Dorfbevölkerung als Auserwählter betrachtet mit der Fähigkeit zu heilen.
 Vielleicht, weil er wirklich so aussergewöhnlich und exzentrisch ist? 
Anatoly entspricht der russischen Tradition des "heiligen Dummkopfs", 
jemand, dem man mehr zutraut als den eben nur ganz normal frommen 
Geistlichen. Immerhin, seine Entscheidung, ohne jegliche materielle 
Güter zu leben, provoziert die Kollegen. Und seine "heilenden" 
Ratschläge? Manchmal scheint es so, als würde er überhaupt jeden einfach
 nur verulken. Dann wieder erweckt der Film den Eindruck, Anatoly 
verfüge tatsächlich über Kräfte. Lungins Film ist wahrhaftig voller 
Schönheit, während uns das Spiel von Mamonov uns aufs Beste unterhält! 
Er wird gequält von Erinnerungen aus dem Krieg, dreissig Jahre zuvor, 
von den Verbrechen, die er beging. Die faszinierenden Ideen von Sünde, 
Vertrauen und Wiedergutmachung resultieren aus dieser Vergangenheit. 
Gibt es überhaupt etwas auszusetzen an Ostrov? Vielleicht das etwas zu 
konventionelle Ende, welches die aufgeworfenen Fragen ein gutes Stück 
weit zu vereinfachen sucht? Du findest The Island mit englischen 
Untertiteln auf youtube (Wir stellen nicht den Film, nur den link zur 
Verfügung)

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