British New Wave
British New Wave
Mitte der 50er bildete sich in
Grossbritannien ein unabhängiges Kino heran, das Free Cinema. Regisseure
wie Lindsay Anderson, Karel Reisz oder Tony Richardson produzierten
dokumentarische Kurzfilme mit dem Blick auf das wahre Leben. Diese
nüchterne Wahrnehmung der sozialen Realität setzte sich fort in der
"British New Wave". Eine typische Karriere legte John Schlesinger hin.
Er begann als Dokumentarfilmer, schuf einige der Klassiker der British
New Wave wie Billy Liar und wurde später weltberühmt durch Filme wie
Midnight Cowboy. Die British New Wave darf als Phase zwei des
unabhängigen britischen Kinos nach der Free Cinema Bewegung gelten. Im
Grunde ists eine wörtliche Übersetzung der Nouvelle Vague und obwohl die
britische Variante im Kino nur kurzlebig war, setzte sie doch ein
Zeichen. Der politische und gesellschaftliche Aufbruch der "Swinging
London" Ära war auf der Leinwand angelangt! Zum ersten Mal wurden
marginalisierte Themen und Typen ins Zentrum gestellt: Die Menschen der
Arbeiterklasse. Anders als zuvor erschienen sie als ernsthafte,
facettenreiche Charaktere im Kino. Auch stilistisch betrat man Neuland,
experimentierte, polarisierte. Jedoch: Die Filme der British New Wave
liessen sich nur schlecht finanzieren und so verebte alles wieder. Stars
wie Julie Christie oder Albert Finney sollte zwar weiterhin eine grosse
Rolle spielen, das britische Kino wurde aber zunehmend mit
amerikanischem Geld bezahlt...
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