Dienstag, 28. Juni 2016

British New Wave


British New Wave

Mitte der 50er bildete sich in Grossbritannien ein unabhängiges Kino heran, das Free Cinema. Regisseure wie Lindsay Anderson, Karel Reisz oder Tony Richardson produzierten dokumentarische Kurzfilme mit dem Blick auf das wahre Leben. Diese nüchterne Wahrnehmung der sozialen Realität setzte sich fort in der "British New Wave". Eine typische Karriere legte John Schlesinger hin. Er begann als Dokumentarfilmer, schuf einige der Klassiker der British New Wave wie Billy Liar und wurde später weltberühmt durch Filme wie Midnight Cowboy. Die British New Wave darf als Phase zwei des unabhängigen britischen Kinos nach der Free Cinema Bewegung gelten. Im Grunde ists eine wörtliche Übersetzung der Nouvelle Vague und obwohl die britische Variante im Kino nur kurzlebig war, setzte sie doch ein Zeichen. Der politische und gesellschaftliche Aufbruch der "Swinging London" Ära war auf der Leinwand angelangt! Zum ersten Mal wurden marginalisierte Themen und Typen ins Zentrum gestellt: Die Menschen der Arbeiterklasse. Anders als zuvor erschienen sie als ernsthafte, facettenreiche Charaktere im Kino. Auch stilistisch betrat man Neuland, experimentierte, polarisierte. Jedoch: Die Filme der British New Wave liessen sich nur schlecht finanzieren und so verebte alles wieder. Stars wie Julie Christie oder Albert Finney sollte zwar weiterhin eine grosse Rolle spielen, das britische Kino wurde aber zunehmend mit amerikanischem Geld bezahlt...

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