Our Daily Free Stream: Little Children
Our Daily Free Stream: Todd field - Little Children. Seit zehn Jahren
hat er weder Regie geführt, noch vor der Kamera gestanden. Nun aber sind
gleich drei Projekte von Field als Regisseur angekündigt, Darunter The
Creed Of Violence, ein Thriller. Wir zeigen Little Children aus dem Jahr
2006. - Kinder - wie ärgerlich können sie sein, vor allem, wenn sie
bereits über 30 Jahre alt sind! Immer noch pubertierende "Youngsters",
die nachmittags im Schwimmbad abhängen oder Kunststückchen auf ihrem
Skateboard vorführen. "Youngsters" sind aber noch nicht einmal die
widerlichsten Figuren in Todd Fields Little Children. Noch schlimmer
sind die vordergründig "Erwachsenen", die sich einander genauso verbohrt
wie grausam behandeln. Üble Nachrede, eines der Hauptmotive von Little
Children. Dabei sind sie alt genug, um es besser zu wissen. Das Problem
nur: Sie kennen sich selbst kein Stück! Little Children führt uns nach
New England, das uns wie in einem Horrofilm serviert wird. Stagnation
und moralische Verrohung liegen so bleischwer wie die heisse Sommerluft
über dem Viertel, in dem doch lauter "gute" Nachbarn leben! Schon
tauchen wir ein in diesen merkwürdigen und oft ekligen Film. Little
Children ist eine Yuppie Satire und doch noch mehr - Todd Fields Film
bringt immerhin echtes Mitgefühl für seine Protagonisten auf. Die
allesamt unreifen Charaktere werden anfangs in Paarkonstellationen
eingeführt. Sarah (Kate Winslet) ist eine junge Mutter mit einem
Abschluss in Literatur. Ihren literarischen Helden fühlt sie sich
offenkundig näher als ihrer kleinen Tochter. Sie ist verheiratet mit dem
älteren und äusserst unattraktiven Richard (Gregg Edelman). Diese Ehe
wirkt wie ein Erfindung des Films, so dass Sarah ihren Mann verlassen
kann. Sportskanone Brad (Patrick Wilson), der einstige Highschool
Sunnyboy kann sehr gut mit seinem Sohn, aber umso weniger mit seiner
unterkühlten Ehefrau Kathy (Jennifer Connelly). Sie ist eine
Dokumentarfilmerin, agiert stets manipulativ und fühlt sich dem Kind
näher, dass sie gerade portraitiert, als dem eigenen Sohn. Nach aussen
hin eine perfekte Familie, so dass wir begreifen; das wird so nicht
bleiben... Schliesslich noch Ronald James McGorvey (Jackie Earle Haley),
der sich vor kleinen Mädchen enthüllt. Ronnies Mutter glaubt, ihr Sohn
müsste einfach nur eine nette Frau seines Alters kennen lernen, um
endlich mit seinem Quatsch aufzuhören. Sie hat Unrecht. Verfolgt wird
Ronnie von einem pathologischen Verlierer, dem Polizisten Larry (Noah
Emmerich). Er hasst und fürchtet Ronnie. Brad und Sarah lernen sich nun
kennen, verlieben sich wie unschuldige Kinder ineinander. Sie verstehen
sich. Es wirkt allerdings absurd, dass uns Little Children Kate Winslet
als wenig attraktive Frau verkaufen will. Wenn Brad ihr schmeichelt, die
Schönheit seiner Frau (alias Jennifer Connelly) sei überbewertet, ist
das zwar niedlich, aber unglaubwürdig. Little Children ist ein guter
Film, der trotzdem immer wieder tiefe Momente bereit hält und seine
Satire subtil entwickelt. Ist Ronnie nicht die Verzerrung von Sarah und
Brad? Viel weniger das Monster, dass alle in ihm sehen, sondern eben
immer noch im Kindesalter? Obwohl ich keinen der Charaktere mochte,
konnte ich mich doch einlassen auf Fields Film. Wenn das nichts ist?
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