Sonntag, 4. September 2016

Our Daily Free Stream: Wadjda (germ. subt.)


Our Daily Free Stream: Wadjda (germ. subt.) Haifaa Al-Mansour ist die erste Regisseurin aus Saudi Arabien, die erste, die Mauer des Schweigens zu durchbrechen. Ihr Film, ein Publikumsliebling! Es ist ein Werk, das von Freiheit handelt, aber auch davon, zu siegen! Doch wie wird Wadjda bei uns ankommen mit all seinen Insider-Witzen? Die Geschichte ist charmant. Ein Mädchen, die sich ein Rad kaufen will. Dabei muss sie sich dem Gesetz unterwerfen, sich mehr oder weniger verstecken. Wajdja ist keine reine Komödie. Der Film handelt davon, wie Frauen in Saudi Arabien leben. Dargestellt als Drama, aber eben auch als Satire. Immer wieder gibt es diese Momente, die einerseits brutal sind, aber auch herzerwärmend! Am Ende sehen wir ein Märchen der Hoffnung: Eine kleine Prinzessin aus der Vorstadt von Riyadh. So komplex und tiefgründig ist Wadjda, das man ihn einige Male sehen kann und dennoch Neues entdecken. Die grosse Differenz des privaten und öffentlichen Raumes, der Zusammenprall der Zivilgesellschaft mit den Stammesriten, das Leben in der Vor-Moderne. Im Grunde wird das Mädchen Wadjda aus allen Richtungen eingeschränkt. Sie ist niemals frei, das zu tun, was sie will. Selbst ihr bester Freund, er versperrt ihren Weg. Wenn man über Wajdja liest, dann vor allem über die Produktionsbedingungen. Ja, es gibt kein Kino in Saudi Arabien, stattdessen die Scharia. Es regiert ein konservativer König, der Kunst nur als Mittel zum Zweck sieht, den Propheten zu ehren. Betrachten wir aber einmal nur den Film: Er biedert sich nicht an, er zeigt einfach das Leben der Frauen. Er wirkt nicht entrüstet, obwohl Wdjda mit ihren bunten Turnschuhen provoziert. Ihr Fahrrad will sie kaufen mit dem Geld, das sie in einem Koran-Wettbewerb gewinnt. Im Grund erleben wir hier eine Rebellin! Wer weiss, vielleicht dürfen Frauen in Saudi Arabien in Zukunft sogar selbständig Fahrrad fahren?

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