Sonntag, 15. Januar 2017

youtube: Adventureland


youtube: Adventureland. Wie war das noch? Du bist zwanzig und gezwungen, den Sommer über einen unterbezalhten Ferienjob anzunehmen mit anderen Zwanzigjährigen. Während du dort in der Falle sitzt, beginnst du, deinen Tagträumen über Sex mit deinen Kolleginnen nachzugehen. Was bleibt dir auch übrig? James (Jesse Eisenberg) ist so einer. Eigentlich war er bereit, nach New York zu ziehen, um Journalismus zu studieren. Dann aber verliert sein Vater die Arbeit und verdient fortan weniger (wie die Mutter mit einem Seitenblick verkündet). James, der nach seiner Selbsteinschätzung nichts Praktisches kann, heuert im bekloppten Adventureland in Pittsburg an. Auf der untersten Stufe als Spieleleiter in einer Bude. Alle Spiele sind manipuliert, die Hauptpreise wertlos. Die Kunden wirken noch erbärmlicher als idejenigen, die dort arbeiten müssen; ihr Ziel besteht darin, einen Riesen-Panda zu gewinnen. Obwohl die Regel gilt: “Nobody ever wins a Big Ass Panda.” Greg Mottola, Regisseur des fantastischen "Superbad" hat diesen eher stillen Film gemacht. Im Mittelpunkt, ein jungfräulicher Held, dessen Leben eher in Büchern stattfindet. Adventureland spielt in den späten 80ern, kurz sehen wir Ronald Reagan im TV. Eine Zeit, in der es ganz bestimmt nur wenige Jobs gab. James jedenfalls ist überhaupt nicht in seinem Element, wenn er Begeisterung für ein automatisches Pferderennen vortäuschen soll. Alle im Park stehen auf Lisa P. (Margarita Levieva) auf deren T-Shirt auch noch "Rides Rides Rides" aufgedruckt ist. James aber interessiert sich mehr für Em (Kristen Stewart), die ruhiger und tiefsinniger ist. Em ist klug, manchmal witzig und etwas schrullig. Jedenfalls scheint sie erwachsener zu sein als der Rest. Beide reden über Dinge, die mehr erfordern als nur einen Satz. Diese zärtliche, aber fragile Romanze wird immer wieder unterbrochen durch Auftritte von James Freunden oder dem skurrilen Inhaber-Paar von Adventureland. Ach ja, dann gibts auch noch den verheirateten Connell (Ryan Reynolds) - klingelt da was? Während dieses langweiligen Sommers, in dem die grösste Aufregung der Gewinn eines Pandas bedeutet, nähern sich Em und James an. Mich hat das gefesselt, da die beiden offensichtlich viel klüger sind als ihre Umgebung (ohne das es jemand merken würde). Natürlich mag jeder Jesse Eisenberg; die Überraschung des Films aber heisst Kristen Stewart. Hier zeigt sie zum ersten Mal eine differenzierte schauspielerische Leistung. Nicht nur, dass sie mehr als einen Gesichtsausdruck kann (man erinnere sich dagegen an Stewart in einer gewissen Vampir Saga...); sie spielt eine verletzbare, sensible und - ja! - geheimnisvolle junge Frau. Zusammen machen sie Adventureland zu einem viel berührenderen schöneren Film als man vermuten sollte! Aber... ist das tatsächlich alles Vergangenheit? ist nicht auch die Filmkunstbar Fitzcarraldo ein solches Adventureland mit einer solchen Truppe. Oh, ich hoffe nur, sie mögen sich nicht so langweilen wie Eisenberg & Stewart! (Wir stellen nicht den Film, nur den link zur Verfügung)

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