youtube: Keoma
 youtube: Keoma. Der italienische Western kennt - anders als der 
amerikanische - keinen Mythos, keine Geschichte. Er spielt in einem 
Niemandsland, wo alle Menschen dreckig und gemein sind. Helden gibt es 
nicht. Als Keoma 1976 in die Kinos kam, war die grosse Zeit des Italo 
Westerns längst vorbei. Auch die Zeit des Halbbluts Keoma (Franco Nero 
mit schlimmer Frisur) scheint vorbei. Er kehrt zurück aus dem 
Bürgerkrieg und sucht Frieden. In seiner Heimatstadt aber herrscht der 
korrupte Ex-Offizier Caldwell (Donald O'Brien). Er lässt die an Pocken 
erkrankten in ein Bergwerk sperren und terrorisiert den Rest der 
Bevölkerung. Keoma hat keine Wahl; er muss wieder kämpfen. Enzo G. 
Castellari hat diesen Italo Spätwestern liebevoll und vor allem anders 
inszeniert. Es beginnt beim Score, der im Duett von einer Männer- und 
einer Frauenstimme getragen wird. Fast hörts sichs an wie ein 
psychodelischer Abgesang auf die Hippie-Ära. Keoma wirkt wie ein 
apokalyptischer Western mit vielen Bibelbezügen. Eine Italo-Western 
Passion. Keoma ist auch einer der blutigsten Western seiner Zunft mit 
präzise inszenierter Action und der unfassbaren "Finger-Szene"... In 
dieser Endzeit existiert kein Mythos. Hier endet alles Leben. Es gibt 
nichts, auf das wir Stolz sein könnten.

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