Donnerstag, 12. Januar 2017

youtube: Keoma

 youtube: Keoma. Der italienische Western kennt - anders als der amerikanische - keinen Mythos, keine Geschichte. Er spielt in einem Niemandsland, wo alle Menschen dreckig und gemein sind. Helden gibt es nicht. Als Keoma 1976 in die Kinos kam, war die grosse Zeit des Italo Westerns längst vorbei. Auch die Zeit des Halbbluts Keoma (Franco Nero mit schlimmer Frisur) scheint vorbei. Er kehrt zurück aus dem Bürgerkrieg und sucht Frieden. In seiner Heimatstadt aber herrscht der korrupte Ex-Offizier Caldwell (Donald O'Brien). Er lässt die an Pocken erkrankten in ein Bergwerk sperren und terrorisiert den Rest der Bevölkerung. Keoma hat keine Wahl; er muss wieder kämpfen. Enzo G. Castellari hat diesen Italo Spätwestern liebevoll und vor allem anders inszeniert. Es beginnt beim Score, der im Duett von einer Männer- und einer Frauenstimme getragen wird. Fast hörts sichs an wie ein psychodelischer Abgesang auf die Hippie-Ära. Keoma wirkt wie ein apokalyptischer Western mit vielen Bibelbezügen. Eine Italo-Western Passion. Keoma ist auch einer der blutigsten Western seiner Zunft mit präzise inszenierter Action und der unfassbaren "Finger-Szene"... In dieser Endzeit existiert kein Mythos. Hier endet alles Leben. Es gibt nichts, auf das wir Stolz sein könnten.

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