Samstag, 28. Januar 2017

youtube: Terrence Malick - The New World


youtube: Terrence Malick - The New World. Dafür, dass Malick 20 Jahre lang verschollen war und als tot galt, dreht er mittlerweile jährlich. Song To Song heisst sein neuer Film mit Ryan Gosling und Michael Fassbender. Wir zeigen The new Wolrd. - Terrence Malicks The New World entschlackt die Pocahontas Geschichte von jeglichem modischen Schnickschnack und dem was wir glauben, als Überlieferung zu kennen. Stattdessen konzentriert er sich darauf, wie wohl dieses Zusammentreffen des Indianer Stamms und der Siedler aus Jamestown verlaufen sein muss. Wie fremd sie sich wohl gegenüberstanden! "The Naturals" nennen die Siedler die Indianer. Sie ahnen gar nicht, wie zutreffend das ist. Das ist das Anliegen von The New World; wie zwei verschiedene Kulturen aufeinanderprallen, wie sie beginnen, miteinander zu kommunizieren. Das schreckliche Ende dessen kennen wir - jedoch weiss das Malicks Film noch nicht. In gewisser Weise wahrt er eine naive Perspektive. Die Indianer leben, da sie sich der Beschaffenheit ihres Landes unterwerfen. Die Siedler ignorieren diese natürlichen Gegebenheiten und sterben fast. Wie auch in den vorigen Filmen Malicks steht die Natur im Vordergrund des Geschehens und wird nicht einfach bloss als malerische Kulisse eingesetzt. Malick benutzt Voice-Overs und ordnet sie seinen beiden Hauptdarstellern zu, die sich in Pocahontas verlieben: "She exceeded the others not only in beauty and proportion, but in wit and spirit, too." Wie immer in seinen Filmen ist es aber wohl Malick selbst, der zu uns spricht. Obwohl ihr Name nie explizit fällt, ist The New World eine Pocahontas Liebesgeschichte. Sie wird gespielt von einer 14jährigen Indianerin, die Malick entdeckte: Q'orianka Kilcher. Pocahontas verliebt sich nicht einfach in John Smith (Colin Farrell), sie rettet sein Leben. Sie wirft sich einfach über ihn, in dem Moment, da er von ihrem Stamm zum Tode verurteilt wird. Pocahontas scheint fasziniert von den Fremdlingen und ihrem Mut. Ich würde es nicht als romantische Liebe bezeichnen, eher als Instinkt. Und John Smith? Er stammt aus London und wurde offensichtlich ohne Respekt vor Frauen erzogen. Smith ist einfach ein simpler Krieger unter der Flagge von Capt. Newport (Christopher Plummer). Er mag neue Gefühle durch Pocahontas kennengelernt zu haben und Gefallen gefunden an der einfachen Sprache der Liebe. All das ist für ihn, den Krieger, jedoch nur zweitrangig. Ich möchte nicht vorgreifen und diejenigen enttäuschen, die die Pocahontas Geschichte nicht kennen. Smith aber ist ein Lügner. Ganz anders der Siedler John Rolfe (Christian Bale). Rolfe ist ein ehrlicher und einfühlsamer Mann. Es ist Rolfe, der sie schliesslich mit nach England nimmt - The New World... In London ist Pocahontas der Fremdling, merkwürdig gekleidet, die sich einer fremden Sprache bedient. Sich verlassen kann sie nur auf die Wenigen, denen sie traut. Vor allem aber auf sich selbst. Zwei neue Welten erforscht Malick - die der Pocahontas sowie England. Für beide Entdeckungsreisen legt er sich die Perspektive des frühen 17. Jahrhunderts auf. Nichts weiss sein Film von den geschichtlichen Überlieferungen, wie ein staunendes Kind kommt er mir vor. Die Engländer in der neuen Welt, sie sind fast nackt, unheimlich verwundbar. Den ersten Winter überleben sie nur durch die Hilfe der Indianer. Hätten beide Kulturen nicht gemeinsam etwas erschaffen können? Pocahontas fungiert als Bindeglied - zumindest ein winzig kleines... All das wird von Malick, gerade dadurch, dass er keinen intellektuellen Anspruch erhebt, visionär erzählt.

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