youtube: Terrence Malick - The New World
youtube: Terrence Malick - The New World. Dafür, dass Malick 20 Jahre
lang verschollen war und als tot galt, dreht er mittlerweile jährlich.
Song To Song heisst sein neuer Film mit Ryan Gosling und Michael
Fassbender. Wir zeigen The new Wolrd. -
Terrence Malicks The New World entschlackt die Pocahontas Geschichte von
jeglichem modischen Schnickschnack und dem was wir glauben, als
Überlieferung zu kennen. Stattdessen konzentriert er sich darauf, wie
wohl dieses Zusammentreffen des Indianer Stamms und der Siedler aus
Jamestown verlaufen sein muss. Wie fremd sie sich wohl gegenüberstanden!
"The Naturals" nennen die Siedler die Indianer. Sie ahnen gar nicht,
wie zutreffend das ist. Das ist das Anliegen von The New World; wie zwei
verschiedene Kulturen aufeinanderprallen, wie sie beginnen, miteinander
zu kommunizieren. Das schreckliche Ende dessen kennen wir - jedoch
weiss das Malicks Film noch nicht. In gewisser Weise wahrt er eine naive
Perspektive. Die Indianer leben, da sie sich der Beschaffenheit ihres
Landes unterwerfen. Die Siedler ignorieren diese natürlichen
Gegebenheiten und sterben fast. Wie auch in den vorigen Filmen Malicks
steht die Natur im Vordergrund des Geschehens und wird nicht einfach
bloss als malerische Kulisse eingesetzt. Malick benutzt Voice-Overs und
ordnet sie seinen beiden Hauptdarstellern zu, die sich in Pocahontas
verlieben: "She exceeded the others not only in beauty and proportion,
but in wit and spirit, too." Wie immer in seinen Filmen ist es aber wohl
Malick selbst, der zu uns spricht. Obwohl ihr Name nie explizit fällt,
ist The New World eine Pocahontas Liebesgeschichte. Sie wird gespielt
von einer 14jährigen Indianerin, die Malick entdeckte: Q'orianka
Kilcher. Pocahontas verliebt sich nicht einfach in John Smith (Colin
Farrell), sie rettet sein Leben. Sie wirft sich einfach über ihn, in dem
Moment, da er von ihrem Stamm zum Tode verurteilt wird. Pocahontas
scheint fasziniert von den Fremdlingen und ihrem Mut. Ich würde es nicht
als romantische Liebe bezeichnen, eher als Instinkt. Und John Smith? Er
stammt aus London und wurde offensichtlich ohne Respekt vor Frauen
erzogen. Smith ist einfach ein simpler Krieger unter der Flagge von
Capt. Newport (Christopher Plummer). Er mag neue Gefühle durch
Pocahontas kennengelernt zu haben und Gefallen gefunden an der einfachen
Sprache der Liebe. All das ist für ihn, den Krieger, jedoch nur
zweitrangig. Ich möchte nicht vorgreifen und diejenigen enttäuschen, die
die Pocahontas Geschichte nicht kennen. Smith aber ist ein Lügner. Ganz
anders der Siedler John Rolfe (Christian Bale). Rolfe ist ein ehrlicher
und einfühlsamer Mann. Es ist Rolfe, der sie schliesslich mit nach
England nimmt - The New World... In London ist Pocahontas der Fremdling,
merkwürdig gekleidet, die sich einer fremden Sprache bedient. Sich
verlassen kann sie nur auf die Wenigen, denen sie traut. Vor allem aber
auf sich selbst. Zwei neue Welten erforscht Malick - die der Pocahontas
sowie England. Für beide Entdeckungsreisen legt er sich die Perspektive
des frühen 17. Jahrhunderts auf. Nichts weiss sein Film von den
geschichtlichen Überlieferungen, wie ein staunendes Kind kommt er mir
vor. Die Engländer in der neuen Welt, sie sind fast nackt, unheimlich
verwundbar. Den ersten Winter überleben sie nur durch die Hilfe der
Indianer. Hätten beide Kulturen nicht gemeinsam etwas erschaffen können?
Pocahontas fungiert als Bindeglied - zumindest ein winzig kleines...
All das wird von Malick, gerade dadurch, dass er keinen intellektuellen
Anspruch erhebt, visionär erzählt.
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