youtube: Alan Parker - Midnight Express
youtube: Alan Parker - Midnight Express. Deniz Yücel sitzt in Haft. Das 
Strafmass ist willkürlich. So wie in Alan Parkers Midnight Express. - 
Der echte Billy Hayes wurde Anfang der 70er festgenommen in der Türkei 
wegen Drogenschmuggels. Man verurteilte ihn zu zwei Jahren Haft, woraus 
schliesslich lebenslänglich gemacht wurde. Billy aber floh aus dem 
Gefängnis über die Grenze nach Griechenland und veröffentlichte seine 
Memoiren, die Alan Parkers Film zugrunde liegen. Aus der wahren 
Begebenheit wurde ein leidenschaftliches Stück aus Entrüstung, Gewalt 
und moralischem Unterbau. Hayes Empörung im Film ist oft schwer 
erträglich, wenn er vor Gericht hinaus schreit, die Türkei sei "a nation
 of pigs." Die Gefängnis-Szenen aber sind atemberaubend umgesetzt von 
Parker mit tollen Schauspielern wie John Hurt als grüblerischem 
britischen Insassen, sichtlich vertieft in seine Drogensucht. Diese 
Szenen wirken noch lange nach, so hart und sadistisch hat Parker sie 
inszeniert. Im Mittelpunkt steht der türkische Wärter, der die Häftlinge
 auf ihre Fussohlen schlägt. Bei Parker wird das Gefängnis zu einer 
Parallel-Welt menschlicher Abgründe - kunstvoll gefilmt wie das Inferno 
der Hölle, wenn die Häftlinge permanent um eine steinernde Säule 
kreisen. Faszinierender Terror wird aufgebaut, wobei man übrigens nie 
echte Sympathien für Billy Hayes aufbaut. Brillant ist auch der 
Soundtrack von Giorgio Moroder, der zum Grundstein elektronischer Musik 
werden sollte. Alan Parker ist ein technisches Meisterwerk gelungen, das
 um nur beängstigender wirkt, dadurch dass der Regisseur seine Kunst 
auch in den Dienst reinen Rassismus stellt: Alle Türken in Midnight 
Express sind unheimliche Finsterlinge, denen Gnade vollkommen fremd zu 
sein scheint. 

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