youtube: Chantal Akerman - Je, Tu, Il, Elle
 youtube: Chantal Akerman - Je, Tu, Il, Elle. 
Gestern kam eine Kundin in die Filmkunstbar Fitzcarraldo und fragte nach
 Chantal Akermans Je, Tu, Il, Elle. Sie war um die fünfzig und meinte, 
dass dieser Film ihr Leben neu geordnet hätte. So, als ob man ihr die 
Scheuklappen abnahm. Leider existiert nur eine amerikanische Criterion 
DVD mit Regional Code 1 von Je, Tu, Il, Elle. Oder ganz einfach youtube.
 Je, Tu, Il, Elle läuft dort in guter Qualität frei. Leider ohne 
Untertitel, wobei das gesprochene Wort nicht ausschlaggebend ist, um 
Akermans Film zu geniessen. Die "Handlung" in Kürze: Eine Frau, "Je 
Julie", die sich nur von Puderzucker ernährt. Sie ist eingeschlossen in 
ihrer Wohnung, bewegt sich ausschliesslich in ihrer eigenen Welt. Der 
Welt ihrer Gedanken. Dann trifft sie einen Fernfahrer. Sie fahren durch 
die Nacht, kommen an bei der ehemaligen Geliebten von Julie. Sie heisst 
"Elle". Schliesslich gibt es eine epische Sexszene. "Je" ist Julie 
(Akerman selbst). Sie lebt isoliert, weil sie das so will. "Je" verfasst
 einen Brief, der nie enden will und isst Puderzucker, den sie zwischen 
die Briefseiten streut. Das ist die erste Episode. Es folgt "II". Ein 
Fernfahrer nimmt Julie mit und erzählt ihr von seinem Leben. Der 
Fernfahrer ist Familienvater. Oft aber hat er Mädchen, die am Rand der 
Highway warten. Er setzt Julie ab bei "Elle". "Elle" empfängt sie nur 
widerwillig. Dann verschwindet Julie. In Erinnerung bleibt, wie Akerman 
den weiblichen Körper filmt. Als ob er nichts weiter als ein Gefäss ist.
 Ein Gefäss für die strahlende weibliche Seele! Fast so, als hätte 
Akerman das für das Kino übersetzt. Sie erschuf einen Raum für die 
weibliche Seele. Bildete diese zum ersten Mal ab im Medium Film. (Du 
findest den Film auf youtube)

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