Sonntag, 26. März 2017

youtube: Chantal Akerman - Je, Tu, Il, Elle

 youtube: Chantal Akerman - Je, Tu, Il, Elle. Gestern kam eine Kundin in die Filmkunstbar Fitzcarraldo und fragte nach Chantal Akermans Je, Tu, Il, Elle. Sie war um die fünfzig und meinte, dass dieser Film ihr Leben neu geordnet hätte. So, als ob man ihr die Scheuklappen abnahm. Leider existiert nur eine amerikanische Criterion DVD mit Regional Code 1 von Je, Tu, Il, Elle. Oder ganz einfach youtube. Je, Tu, Il, Elle läuft dort in guter Qualität frei. Leider ohne Untertitel, wobei das gesprochene Wort nicht ausschlaggebend ist, um Akermans Film zu geniessen. Die "Handlung" in Kürze: Eine Frau, "Je Julie", die sich nur von Puderzucker ernährt. Sie ist eingeschlossen in ihrer Wohnung, bewegt sich ausschliesslich in ihrer eigenen Welt. Der Welt ihrer Gedanken. Dann trifft sie einen Fernfahrer. Sie fahren durch die Nacht, kommen an bei der ehemaligen Geliebten von Julie. Sie heisst "Elle". Schliesslich gibt es eine epische Sexszene. "Je" ist Julie (Akerman selbst). Sie lebt isoliert, weil sie das so will. "Je" verfasst einen Brief, der nie enden will und isst Puderzucker, den sie zwischen die Briefseiten streut. Das ist die erste Episode. Es folgt "II". Ein Fernfahrer nimmt Julie mit und erzählt ihr von seinem Leben. Der Fernfahrer ist Familienvater. Oft aber hat er Mädchen, die am Rand der Highway warten. Er setzt Julie ab bei "Elle". "Elle" empfängt sie nur widerwillig. Dann verschwindet Julie. In Erinnerung bleibt, wie Akerman den weiblichen Körper filmt. Als ob er nichts weiter als ein Gefäss ist. Ein Gefäss für die strahlende weibliche Seele! Fast so, als hätte Akerman das für das Kino übersetzt. Sie erschuf einen Raum für die weibliche Seele. Bildete diese zum ersten Mal ab im Medium Film. (Du findest den Film auf youtube)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen