FILM LIST: Gimme Danger + Punk Rock Dokus
Gimme Danger (DVD soon!)
Aus der Sicht eines
aussenseiters, so funktionieren die besten Punk Rock Dokus. Wer Jim
Jarmuschs Film über The Stooges mag, wird in dieser Film List noch mehr
finden! -
Das Seltsamste an Gimme Danger ist die Tatsache, wie wenig seltsam Jim
Jarmuschs Doku geworden ist. Ihr Subjekt: James Osterberg alis Iggy Pop
alias Iggy Stooges. Er ist nicht nur ein Überlebender des Rock'n Roll,
sondern einer der ganz grossen Exzentriker der Musikgeschichte. Einer,
der - ob es nervt oder nicht - ein Leben geführt hat, das KUNST ist! Ein
Rock-Klassiker, aber weit davon entfernt von den übrigen Helden des
American Glory Rocks. Genauso wie Regisseur Jarmusch. Ein Klassiker,
aber immer noch meilenweit vom Mainstream entfernt. Gimme Danger ist
bisher sein konventionellster Film. Wichtig, der Untertitel: "Story Of
The Stooges", denn Jarmusch interessiert sich nicht für Iggys lange
Solo-Karriere. Natürlich war die einträglicher als die Karriere der
Band, der er seit Ende der 60er vor stand. Um seine Liebe zu den Stooges
zu bekunden geht Jarmusch so vor: Interview Passagen (Head Style),
Archiv Material, manchmal auch mal animierte Sequenzen. Allzu bekannt?
Genau! Aber dazu angetan, Jarmusch zu folgen, wenn er von der “The
greatest rock and roll band ever" schwärmt. Man braucht übrigens nicht
viel über die Band zu wissen. So richtig gefällt mir nur eine Stooges
Platte und zwar Fun House. Ansonsten muss man einfach tolerant sein für
ausgefeilten Lärm. Oder auch nicht ausgefeilt. Wie haben sie das
geschafft? Iggy erklärts: Er springt einfach auf und ab, bis die ganze
Band total aggro wird. Der Rest klingt dann wie "I Wanna Be Your Dog".
Stooges Ron Asheton und Scott Asheton vertarben - aber nicht ohne eine
Reunion mit Iggy vollbracht zu haben (das war gefühlt vor 17 Jahren!).
Hier dürfen sie noch einmal Auskunft geben über ihren Nazi Fetisch und
die drogenunterstützte Anarchie der Band. Iggy erklärt, dass die Stooges
einen entscheidenden Anteil lieferten, mit jedem Konzert die 60s zu
vertreiben. Was erfahren wir noch? Iggys Vorliebe für schwarze Musik und
die Tatsache, dass auch die Wurzeln der Stooges aus dem Blues kommen -
natürlich mit “their lack of professionalism”. Eine bewegende Doku ists
geworden, aber warum werden eigentlich immer nur Musik-Dokus über Bands,
die vor 50 Jahren begannen gedreht? Wieso immer nur Musik von Toten?
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