Donnerstag, 6. April 2017

youtube: The Cranes Are Flying (engl. subt.)


youtube: The Cranes Are Flying (engl. subt.). Mehr vom grossen soviet-Kino! So wie wirs in unserer Gallerie der Filmkunstbar Fitzcarraldo zusammmengestellt haben! - Dieser bildschöne Film wird dich zum Weinen bringen! Tatiana Samoilowa, ein wahrer Soviet-Filmstar verzückte die Welt und die Filmfestspiele in Cannes! Sie entsprach so gar nicht dem Typus des Soviet-Kinos. Weder war sie die "Proletarierin" noch die hemdsärmliche "Arbeiterin". Sie ist das Mädchen aus der Stadt, die uns mit sanften mandelförmigen Augen anblickt. Es ist ein Werk über den grossen vaterländischen Krieg, aber ohne Stalin, heldenhafte Soviets und düstere Nazis. The Cranes Are Flying, ein Film aus der sogenannten "Tauwetterperiode", der Zeit nach Stalin. Und Entstalinisierung bedeutete Freiheit! Zurück zur Blüte des Soviet-Kinos, weg vom sozialistischen Realismus mit seinen langweiligen Stereotypen! 1958 lief The Cranes Are Flying in Canes und rührte sowohl Jury als auch Publikum gleichermassen zu Tränen. Es war der erste sovietische Gewinner der goldenen Palme. Wir konnten den Film damals im DDR Fernsehen sehen (in Berlin konnte man das empfangen). Samoilowa wurde in der DEFA Fassung übrigens von Eva-Maria Hagen synchronisiert (die vorliegende DVD aus der Filmkunstbar Fitzcarraldo enthält diese Fassung). Sie verkörperte ein Mädchen aus dem Volk. Jeder Gefühlsausdruck, ob Schmerz oder Glück - es lässt sich unmittelbar in ihrem Gesicht lesen. Sie spielt Weronika, die kurz vor dem Überfall der Deutschen in Boris verliebt ist. Er nennt sie "Eichhörnchen" und gemeinsam beobachten sie die Kraniche über der Stadt. Boris aber meldet sich freiwillig an die Front und wird an Weronikas Geburtstag eingezogen. Verabschieden kann er sich nicht. Er lässt ihr ein Spielzeug, ein Eichhörnchen zurück. Weronika wird von Boris Familie aufgenommen. Sein Cousin, der Künstler Mark, liebte sie schon seit langem heimlich. Er verführt sie und schliesslich willigt sie einer Heirat ein, während man Boris für vermisst hält... Ein Frau, die man verdammen sollte? Anhimmeln? Einfach nur verstehen? Stellen wir uns das vor dem Hintergrund der Zeit vor, wird uns bewusst, welche Sprengkraft Michail Kalatosows film hatte. Womöglich, weil er schlicht unpolitisch war?

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