youtube: Guillermo Del Toro - The Devil's Backbone (engl. subt.)
youtube: Guillermo Del Toro - The Devil's Backbone (engl. subt.). Del
Toro ist immer dann am besten, wenn er sich düsterer Romantik hingibt.
Gerade arbeitet er an einem Fantasy Film, der während der Ära des kalten
Krieges der frühen 60er spielt (The Shape Of Water). Polit-Parabel in
Märchenform - niemand kann das wie er! Deshalb zeigen wir The Devil's
Backbone. - Ich finde Geister auf der Leinwand nur dann interessant,
wenn sie einen Grund haben zum Handeln. Existieren sie lediglich, weil
der Drehbuchautor uns ein bisschen Angst machen wollte, sind sie nichts
für mich. The Devil's Backbone ist eine tieftraurige und wunderschöne
Geistergeschichte des Mexikaners Guillermo Del Toro. De Toro versteht,
dass Geister traurige Wesen sind. Es ist nicht so, dass sie uns
erschrecken wollen. Etwas in ihrer Vergangenheit, wurde nicht
aufgearbeitet, so dass sie es noch nach ihrem Tod mitteilen wollen. Nur
so können sie ihren Frieden finden. The Devil's Backbone spielt während
der letzten Tage des spanischen Bürgerkriegs. Francos Faschisten streben
ihrem Sieg entgegen, während linke Aktivisten in einem Waisenhaus
abwarten, dass die Greuel des Krieges endlich vorüber sein mögen. Ein
riesiges Krufizix versucht das Waisenhaus als katholische Institution zu
tarnen, während die Aktivisten aber jederzeit bereit sind, zu fliehen.
Im Hof schlug eine Bombe ein, die nun dort thront wie eine unwürdige
Skulptur. Man hat den Waisenkindern erzählt, sie könnte nicht mehr
explodieren. Die Kinder aber glaubens nicht. Nun trifft ein neuer Junge
ein; Carlos (Fernando Tielve). Man tuschelt, er würde in Bett Nummer 12
untergebracht werden. Es ist Santis Bett, flüstern die Kinder ängstlich.
Santi war ein Junge, der starb. Immer noch, so munkelt man, hätten
einige den Geist Santis gesehen, der im Waisenhaus spukt. Währenddessen
lernt Carlos, wer Freund oder Feind ist in seinem neuen Zuhause. Die
ominöseste Erscheinung, das ist der Hausmeister Jacinto (Eduardo
Noriega), der früher selbst als Waisenkind dort aufwuchs. Geleitet wird
das Heim von Dr. Casares (Federico Luppi), einem Mann, der stets in sich
vertieft scheint und Carmen (Marisa Paredes), die ein Holzbein trägt.
Dann wäre da das verführerische Dienstmädchen Conchita (Irene Visedo),
mit der Jacinto gelegentlich schläft. Nach und nach findet Carlos alles
heraus, was im Heim vor sich geht - und schliesslich sieht er den Geist!
Eines nachts soll Carlos Wasser holen und er dringt ein in die Untiefen
des Gebäudes. Es ist eine dieser Szenen, in denen vornehmlich nichts
Aussergewöhnliches geschieht und wir genau deshalb Angst bekommen. Was
geschieht und warum, darf an dieser Stelle auf keinen Fall verraten
werden. Es ist das schöne Geheimnis von Del Toros Film, das es gilt,
aufzulösen... Der Mexikaner hatte in den 90ern seine Karriere mit
schönen Indie Produktionen und einem Hollywood Film begonnen. The
Devil's Backbone kennt sich aus im Horror-Genre (der goldene Käfer,
Insekten, der Schul-Geist), benutzt aber Symbole, die nur denen vertraut
sein dürften, die sich mit dem spanischen Bürgerkrieg beschäftigten:
Die aufrecht stehende Bombe der Faschisten oder das erwachsene Kind in
Gestalt von Jacinto. Ich denke, Carlos stellt die Zukunft Spaniens dar,
auf die alle so sehnsüchtig warten. Del Toros Kunst besteht darin, dass
seine Symbole nicht nur für sich stehen, sondern die wundervolle
Atmosphäre seines Films ausmachen. Es ist ganz gleich, ob du dich nie
mit Franco beschäftigt hast - The Devil's Backbone funktioniert auch als
schaurig schöner Geisterfilm! (Du findest den Film auf youtube mit
englischen Untertiteln.)
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