FILM LIST: A Monster Calls + Spanish Horror Tales
A Monster Calls (DVD soon! 3.5.17)
Die Wirklichkeit neu zu erfinden,
das gelingt den grossen spanischen Horror-Märchen der letzten Jahre.
Dabei existiert in Spanien überhaupt keine Tradition aus
Grusel-Literatur! Alles begann mit den frühen Filmen von Alejandro
Amenabar und spätestens seit den 90ern steigt die Zahl der spanischen
Genre-Filme stark. Immer wieder aber tauchen realistische Momente in
diesen Produktionen auf, etwa die Schrecken des Bürgerkriegs in The
Devil's Backbone und Pan's Labyrinth. Die Wirklichkeit ist eben oft zu
schrecklich, um "realisitsch" zu sein! Zum Kinostart (und auch unserem
DVD Start ab dem 3.5.1/) habe ich ein paar spanische Produktionen
zusammengetragen, die nun zu A Monster Calls passen - diesem neuesten
düsteren Märchen. - Die DVD liegt bei uns schon bereit (Asche auf mein
Haupt) und wird nach dem ersten Mai ausgepackt. Ich wollte den Film mit
meiner Freundin sehen, die Horror-Märchen liebt. Eines aber muss klar
sein: Das hier ist kein Genre Film, kein "Horror"-Standart. J.A. Bayona
hat alles andere als einen herkömmlichen Monster-Film gemacht! In seiner
Allegorie geht es um Kindheit, Krankheit, Tod und Trauer. A Monster
Calls ist zudem ein äusserst kraftvoller Film geworden! Willkommen in
dem baufälligen Herrenhaus, irgendwo in England, in dem der kleine Conor
(Lewis MacDougall) und seine Mutter (einfach Mutter, kein Name) leben.
Er ist schüchtern und ruhelos. Ein Tagträumer, offenbar mit der Seele
eines Künstlers, der Monster-Filme liebt. Eines Nachts träumt er, wie
der grosse Baum draussen auseinanderbricht. Zum Vorschein kommt der
gigantische Herr des Waldes. Wer sich ein bisschen mit der
angelsächsischen Mythologie beschäftigt, kennt diese Geschichten. Es ist
ein Monster, das in Connors Träume eindringt. Wir sehen lodernde
Flammen, doch die gehören zu Connors Ich. Das Monster verspricht Connor,
ihm drei Geschichten zu erzählen. Danach wird er wiederum eine
Geschichte von Connor verlangen: Eine ultimative Wahrheit, die nur das
Kind selbst aussprechen kann. Natürlich ist Connors Leben alles andere
als leicht. Seine Mutter (Felicity Jones) ist sehr krank, der Vater weit
weg in L.A. Die Grossmutter (Sigourney Weaver) wiederum, erscheint als
bedrohliche, einschüchterne Person. Sie lebt in lähmender Trauer. Wir
wissen es nicht, befürchten es aber: Sämtliche Erwachsene in Connors
Welt lügen... Scheinbar bleibt nur das Monster, Connor in dieser
Situation beizustehehn, ihm einen Weg zu weisen. Ein wirklich
ungewöhnliches Werk und tatsächlich fallen mir kaum ähnliche Filme ein,
die gleichermassen qualvoll, erschreckend und wunderschön sind!
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