Freitag, 11. November 2016

youtube link: Fernando E. Solanas - El viaje

Martin ist 17 Jahre alt, einer dieser Teenager, der sich verloren fühlt. Eigentlich fehlt es ihm an nichts zu Hause - nur sein Vater, der fehlt ihm, seitdem er die Familie verliess. Martin macht sich auf, nimmt sein Fahrrad und fährt hinaus. Vom südlichsten Zipfel Argentiniens, dort, wo er wohnt, durchquert er den südamerikanischen Kontinent. Buenos Aires steht unter Wasser (wer erinnert sich noch an die katastrophale Flut?) - doch der Staatschef springt mediengerecht grinsend mit Schwimmflossen ins Wasser. Martin entdeckt die Mythen des Kontinents; die Geschichte der Azteken und der Indios, aber auch die schlimmen Zustände der Gegenwart. Auf der Suche nach dem Vater durchforstet er den Kontinent, trifft auf ein schönes Mädchen in rot am Strassenrand. Es ist einer dieser wahren Kinomomente als Martin sie hinten drauf nimmt... Fernando E. Solanas, der Altmeister des argentinischen Kinos, hat einen Film gemacht, der auch von einem 25jährigen stammen könnte. Er versteht Martin, in seiner Enge, mit seinen Sehnsüchten! El Viaje verbindet surrealistische Sequenzen mit politischen. Manchmal fühlt man sich wie in einem Traum, dann wird man mit den ökologischen und sozialen Problemen der Gegenwart konfrontiert. Ein poetisches Werk und bestimmt der umfassendste Film zum südamerikanischen Kontinent überhaupt! Solanas findet, es gibt kein schöneres und rebellischeres Alter als das mit siebzehn. Wir glauben ihm!

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