youtube link: Nick Cave - 20,000 Days From Earth
youtube lin: Nick Cave - 20,000 Days From Home. In der Annahme, eine
konventionelle Doku über den wohl beliebtesten lebenden Popmusiker der
Welt, Nick Cave, wäre unbefriedigend, brachten die Macher von 20,000
Days on Earth ihre Hauptperson dazu, ihn einen fiktionalen Tag seines
Lebens lang zu begleiten. Da die Co-Regisseure Iain Forsyth und Jane
Pollard bereits Musikvideos für Cave & The Bad Seeds produziert
hatten, wussten sie, dass man den Künstler nicht unterschätzen darf. In
seiner Musik feiert und dekonstruiert er mit Freude seine öffentliche
Person: Als Brutalo, als Feigling, als Agnostiker und sogar als
Möchtegern-Gott. 20,000 Days on Earth ist keine Biographie, dafür
Work-In-Progress. Forsyth und Pollard hatten genug Aufgaben bereit für
Cave und schlau bringen sie ihn dazu, zu schauspielern. In der besten
Szene des Films nimmt Nick Cave den Gesang für seinen Higgs-Boson Blues
auf (den für mich aufregendsten Song von Push the Sky Away, dem letzten
Album der Bad Seeds). In Echtzeit sehen wir Cave schmachten in extremer
Grossaufnahme. Und er spielt diesen Song nur für Forsyth und Pollard,
noch bevor ihn ein Publikum zu hören bekommt! Ist das nicht
eindrucksvoll? Noch wichtiger: Er spielt ohne seine Bad Seeds. Cave ist
kein junger Mann mehr. Er wird wissen, dass er nicht ewig die Kontrolle
über seine Arbeit behalten wird und wie man sie wahrnimmt. Wie wir ihn
hier agieren sehen, das ist wirklich inspirierend!
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