youtube link: Roger Vadim - Barbarella
youtube link: Roger Vadim - Barbarella. "Oh! It’s … it’s sort of nice, 
isn’t it?"; jauchzt Barbarella als sie in der ruchlosen Maschine des 
teuflischen Erfinders Durand-Durand (Milo O’Shea) steckt. Ihre Kleider 
werden ausgespuckt und Barbarella beginnt zu stöhnen und seufzen. Die 
Szene fasst den ganzen Film zusammen. Hier gehts um Sex, Plüsch und 
blaue Hasen ... und einen Strip in der Schwerelosigkeit! Was aber macht 
Barberella so besonders? Sex? Doch den gibts überall im Weltall. Es ist 
vielmehr die Tatsache, dass Barbarella einfach sehr, sehr nett ist! Sie 
kommt aus der freundlichen Zukunft, die nun bedroht wird. Es muss etwas 
getan werden! Jane Fonda als Weltraum-Agentin, die mit einem 
schwerelosen Strip als Star eingeführt wird. Sanft zieht sie die 
Handschuhe von den Fingern, während sie durch ihr flauschiges Raumschiff
 gleitet. Da klingelt das Telefon und es meldet sich der Präsident der 
Erde mit einer Mission für Barbarella. Am anderen Ende des Universums 
hat der despotische Durand Durand eine Massenvernichtungs-Waffe 
entwickelt. Ein weiter Weg dorthin voller Gefahren wie einer lesbischen 
Tyrannin, blinden Engeln und einer Exzess-Maschine. Barbarellas 
Raumschiff, das fliegende Bordell, mag zwar billig hergestellt sein, 
aber dafür mit grenzenloser Phantasie! Die Dialoge scheinen einfach aus 
Jean-Claude Forests Comic-Vorlage abgepaust. Wie kein zweiter Film aber 
überzieht Barbarella alle Phänomene seiner Zeit! Regie geführt hat Roger
 Vadim, den man zehn Jahre zuvor als Nouvelle Vague Hoffnung sah, der 
sich aber doch nur für Erotik interessierte und deshalb die Fraktion der
 Filmkritik nur enttäuschen konnte! Um die Weltraum Sex Odyssee 
Barbarellas umzusetzen, dafür war Vadim der Richtige! In der Hauptrolle 
sehen wir die damalige Ehefrau des Regisseurs (der bevorzugt mit 
Gattinnen arbeitete): Jane Fonda. Fonda alias Barbarella kennt Orgasmen 
zunächst nur dank der "Verzückungsübertragungspille" und lernt 
körperlichen Sex erst im Verlauf der Handlung kennen. Ein behaarter 
Jäger rettet Barbarella vor gefrässigen Puppen und weiht sie 
anschliessend in die Praktiken der Liebe ein. Um Sex dreht sich 
letztlich alles: In der Stadt Sogo (wohl als Anspielung auf Sodom und 
Gomorrha) rauchen Mädchen in Lack und Leder Wasserpfeiffe mit der 
Geschmacksrichtung "The Essence Of Man" und es ist der Revoluzzer 
Dildano, der Barbarella schliesslich ein wichtiges Password verrät. 
Roger Vadim stattet diese Episoden aus wie einen psychodelischen Trip 
und entspricht damit den grellen Comics. Barbarella floppte, ihr 
Space-Look aber beeinflusste die Modewelt unmittelbar. Paco Rabanne, 
verantwortlich für Catsuits und Korsagen aus Fell, machte anschliessend 
Karriere, während Barbarella zu einer Ikone aufstieg. Und Jane Fonda? 
Während der 60er versuchte sie vergeblich, aus dem Schatten ihres Vaters
 zu treten, heiratete schliesslich Vadim und produzierte mit ihm 
Barbarella. Der Film machte sie berühmt, aber nicht stolz, die Scheidung
 folgte. Es folgte ihre Zeit der Identitäts-Suche, die bis in die 80er 
andauern sollte. Bis heute aber begleitet sie ihre Rolle als Barbarella,
 eine Jugendsünde und doch die Jane Fonda, die wir am liebsten haben! 
Barbarella, das ist nicht Peace & Love, sondern Sex & Lust! Und 
Ecstasy.

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