Donnerstag, 24. November 2016

youtube link: Kohlhass oder Die Verhältnismässigkeit der Mittel

  youtube link: Kohlhaas oder Die Verhältnismässigkeit der Mittel (german only). Kann man Kleist ganz ohne Geld verfilmen? Eine Frage, die sich Aron Lehmanns ebenfalls nicht besonders dicke Produktion stellt. Lehmann (Robert Gwisdek) jedenfalls, hat sein Budget bereits am ersten Tag verbraucht. Die Kostüme und Pferde werden abgeholt und ein Grossteil der Crew nimmt Reissaus. Die Verbliebenen aber beschwört er nach einer Eingebung, weiterzumachen. Mit Liebe und Fantasie. Das Konkrete wird ersetzt durch Illusionen. Dem echten Lehmann wirds genauso ergangen sein. In der ersten Szene bekommt man eine Ahnung, wie Kleists Selbstjustiz-Geschichte auch umgesetzt werden könnte. Lehmann aber muss sich mit Humor und Ironie behelfen. Alles wird nun geschildert wie ein Making Of, die Grenzen zwischen Fiktion und Realität sind fliessend. Ein bisschen aber bleiben uns der fiktive als auch der echte Lehmann ihr Versprechen der Fantasie schuldig. Das, was innerhalb des Filmreams passiert, wirkt etwas banal, vieles auch albern. Das wollte jemand clever sein, der sich womöglich doch überhoben hat.

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