Dienstag, 11. Oktober 2016

Our Daily Free Stream: What is wrong with Showgirls?


Our Daily Free Stream: Paul Verhoeven - Showgirls (What is wrong with Showgirls in 20 Minutes?). Bekommt Verhoeven für Elle nun doch einen Oscar? Wir erinnern uns an seine Goldene Himbeere 1995. - Ein Schlachtfest, das uns Innenansichten von La Vegas liefert. Hinein in die Welt der Stripperinnen und Huren. Vor allem aber mag Showgirls der persönlichste Film seines Autoren Joe Eszterhas geworden sein - seine eigene Masturbations Vorlage. Das Drehbuch beweist Eszterhas äusserst begrenzte Vorstellungskraft, die von Regisseur Paul Verhoeven zu einer teuren, exquisiten und schön schmierigen Soap Opera aufgeblasen wird. Immerihn, einer der ganz wenigen "Adults only" Big Budget Filme! Nacktheit gibts auch zu genüge, sexy wirds aber immer nur dann, wenn die Mädels ihre Klamotten wieder anziehen. Echte Erotik bietet Showgirls überhaupt nicht, denn die müsste ja eine mentale Verbindung zwischen zwei Personen schaffen. Showgirls ist aber eben nur Joe Eszterhas Fantasie. Die geht so: Frauen mit Messern, Lesbierinnen, Sex gegen Bares und ordentlich Gewalt. Der damals teuerste Schreiberlings Hollywoods bezieht seine Bilder aus "Pulp Fiction" Romanen. Ausserdem muss er unter einer gewaltigen Angst vor dem weiblichen Geschlecht leiden: Frauen töten dich und das Beste, was dir da noch widerfahren kann, ist vorher der Besuch einer Lesbenshow. Paul Verhoeven nimmt sich dessen mit voller Kraft an. Alles, was wir über Eva wussten, geschieht auch in Showgirls, wenn sich die Eine das Bein bricht und die Andere ihren Rang einnimmt. Elizabeth Berkley, eine Verhoeven Entdeckung zu ihrem Karriere-Pech, nimmt sich der Titelrolle mit grosser Heftigkeit an. Ein gelungener Einstand! Sie spielt Nomi Malone, ohne Vergangenheit oder Familie, die aus dem Nirgendwo aufbricht nach Las Vegas. Nomi braucht eine Freundin, denn offensichtlich ist sie eine zügellose Person mit gewaltigen Benimm-Problemen. Die findet sie in Molly (Gina Ravera). Bald gibts auch Arbeit im Cheetah Club (ein toller Name, oder?). Leider sind nur zwei Schwarze nett zu Nomi und sonst niemand. Der Star der Show heisst Cristal Connors (Gina Gershon) mit ihrem Freund (Kyle MacLachlan), der aber mehr Befehlsempfänger ist. Wichtig: Cristal ist bisexuell. Der Plot entwickelt nun ein Gemetzel hinter der Bühne und gibt uns eine Ahnung von Eszterhas Vorstellung wie Frauen untereinander reden: "How do you like your breasts?" All das behandelt Paul Verhoeven so wie seine grossen Filme zuvor. Sein Geheimnis: Er arbeitet ohne Abstand oder Ironie, dafür mit einem kernigen Humor, der Showgirls seine Note gibt. Sicher wärs wünschenswert, würde Eszterhas noch etwas über Erotik lernen, doch das sind nur unbedeutende Abstriche (obwohl es fast schade ist um das schöne NC 17!).

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