Our Daily Free Stream: What is wrong with Showgirls?
Our Daily Free Stream: Paul Verhoeven - Showgirls (What is wrong with
Showgirls in 20 Minutes?). Bekommt Verhoeven für Elle nun doch einen
Oscar? Wir erinnern uns an seine Goldene Himbeere 1995. - Ein
Schlachtfest, das uns Innenansichten von La Vegas liefert. Hinein in die
Welt der Stripperinnen und Huren. Vor allem aber mag Showgirls der
persönlichste Film seines Autoren Joe Eszterhas geworden sein - seine
eigene Masturbations Vorlage. Das Drehbuch beweist Eszterhas äusserst
begrenzte Vorstellungskraft, die von Regisseur Paul Verhoeven zu einer
teuren, exquisiten und schön schmierigen Soap Opera aufgeblasen wird.
Immerihn, einer der ganz wenigen "Adults only" Big Budget Filme!
Nacktheit gibts auch zu genüge, sexy wirds aber immer nur dann, wenn die
Mädels ihre Klamotten wieder anziehen. Echte Erotik bietet Showgirls
überhaupt nicht, denn die müsste ja eine mentale Verbindung zwischen
zwei Personen schaffen. Showgirls ist aber eben nur Joe Eszterhas
Fantasie. Die geht so: Frauen mit Messern, Lesbierinnen, Sex gegen Bares
und ordentlich Gewalt. Der damals teuerste Schreiberlings Hollywoods
bezieht seine Bilder aus "Pulp Fiction" Romanen. Ausserdem muss er unter
einer gewaltigen Angst vor dem weiblichen Geschlecht leiden: Frauen
töten dich und das Beste, was dir da noch widerfahren kann, ist vorher
der Besuch einer Lesbenshow. Paul Verhoeven nimmt sich dessen mit voller
Kraft an. Alles, was wir über Eva wussten, geschieht auch in Showgirls,
wenn sich die Eine das Bein bricht und die Andere ihren Rang einnimmt.
Elizabeth Berkley, eine Verhoeven Entdeckung zu ihrem Karriere-Pech,
nimmt sich der Titelrolle mit grosser Heftigkeit an. Ein gelungener
Einstand! Sie spielt Nomi Malone, ohne Vergangenheit oder Familie, die
aus dem Nirgendwo aufbricht nach Las Vegas. Nomi braucht eine Freundin,
denn offensichtlich ist sie eine zügellose Person mit gewaltigen
Benimm-Problemen. Die findet sie in Molly (Gina Ravera). Bald gibts auch
Arbeit im Cheetah Club (ein toller Name, oder?). Leider sind nur zwei
Schwarze nett zu Nomi und sonst niemand. Der Star der Show heisst
Cristal Connors (Gina Gershon) mit ihrem Freund (Kyle MacLachlan), der
aber mehr Befehlsempfänger ist. Wichtig: Cristal ist bisexuell. Der Plot
entwickelt nun ein Gemetzel hinter der Bühne und gibt uns eine Ahnung
von Eszterhas Vorstellung wie Frauen untereinander reden: "How do you
like your breasts?" All das behandelt Paul Verhoeven so wie seine
grossen Filme zuvor. Sein Geheimnis: Er arbeitet ohne Abstand oder
Ironie, dafür mit einem kernigen Humor, der Showgirls seine Note gibt.
Sicher wärs wünschenswert, würde Eszterhas noch etwas über Erotik
lernen, doch das sind nur unbedeutende Abstriche (obwohl es fast schade
ist um das schöne NC 17!).
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