Freitag, 28. Oktober 2016

youtube link: Ken Russell - Altered States


youtube link: Ken Russell - Altered States. Die Hölle von einem Film - im eigentlichen Sinne! Die Protagonisten werden Millionen von Jahre zurückgeschleudert, bis zurück zum Punkt der Schöpfung. Dort aber gibt es nichts zu erfahren als den Ausruf: "No!". Ganz so als würde das Leben gegen seine eigene Geburt protestieren. Schliesslich versucht das menschliche Ego zu insistieren in der Indefferenz des Universums: Das "No!" wird zu einem "Yes!". Das Finale: Mann und Frau fallen sich in die Arme. Hier soll nun der Versuchung widerstanden werden, so zu formulieren wie Ken Russells Charaktere sprechen: Wie eine Rotte bekloppter Intellektueller. Am besten die Sequenzen, in denen einfach alle gleichzeitig drauflosreden. Dabei ists ganz egal, was sie sagen. Wesentlich erscheint nur, mit wieviel Ernsthaftigkeit sie es tun! Altered State überrolt uns mit seinen visuellen Reizen, aber auch seinen Dialogen. Ein Film, der einem Energieschübe verpasst! Ken Russell, der Meister des Exzesses. Apokalyptischer Sex und ästhetische Pyrotechnik - das alles wird verbunden zu einem Ganzen, das womöglich ganz bedeutungslos ist. Nur interessiert uns das beim Zuschauen herzlich wenig! Inspiriert wurde sein Film durch den Roman von Paddy Chayevsky. Wie ist es, in die Dunkelheit der eigenen Seele einzutauchen? William Hurt spielt Jessup, einen Wissenschaftler. Er probiert Pilze aus, welche die merkwürdige Wirkung haben, dass sie jedem, der sie probiert, denselben Trip verpassen. Unser kollektives Gedächtnis der Schöpfung? Chaos, dann ein Lichtball, das Licht bricht, wird zurückgedrängt in ein Nichts. Das Nichts wird alles sein, was bleibt. Ein psychodelischer Trip, der sich zur Farce wandelt. Genauso wandelt der Forscher seine Erscheinung. Wie soll man einen solchen Film beschreiben, geschweige denn kategorisieren? Schliesslich wird der Forscher von wilden Hunden gejagt und frisst ein Schaf. Drei wesentliche Bereiche umfasst Russells Werk: Die Wissenschaft, Special Effects, dann die Liebe des Wissenschaftlers zu seiner Frau. Dabei lernen wir: So gut wie nichts. Die Liebesbeziehung aber ist so kraftvoll inszeniert wie die Liebe nur sein kann! Dann die Verwandlung in das Protoplasmas des Lebens selbst: "Was it as good for you as it was for me?" Altered States, ein wundervoll dummer Film! Eine Maschinerie, die uns in Angst versetzt, dann wieder zum Lachen bringt. Film pur, ohne störende Bedeutung. Das muss reichen. Ich würde davon abraten, allzu tief in die Materie einzutauchen.

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