youtube link: The Lobster explained
youtube link: Yorgos Lanthimos - The Lobster explained. Jeden Tag fragt
ihr uns nach The Lobster. Nur wegen The lobster (und wir tun das gern!)
brechen wir unsere eiserne Regel, dass die Filmkunstbar Fitzcarraldo nur
eine Kopie pro Film kauft. Schliesslich sind wir ja auch eine
griechische Bar, oder nicht? Yorgos Lanthimos stellt die Speerspitze dar
der griechischen Neuen Welle. Seine Filme sind gezeichnet von Sadismus
und Grausamkeiten. Die Lacher in seinen "Komödien" (sofern es welche
sind), bleiben einem im Hals stecken. The Lobster ist sein erster Film,
der in englischer Sprache inszeniert wurde und Stars wie Colin Farrell,
Rachel Weisz und Lea Seydoux bietet. The Lobster lebt aber wie die
früheren Filme des Regisseurs von seinen künstlichen Dialogen und
eingebauten Elementen wie Tanz oder künstlerischer Performances. Sein
Stil jedenfalls wurde durch die Übersetzung ins Englische nicht
beeinträchtigt. Der Plot spielt in der Zukunft. Alleinstehende Menschen
(gleichwohl ob verwitwet, geschieden oder eben alleinstehend) werden
geladen in ein geräumiges Anwesen an der Küste, neu eingekleidet und
bekommen 45 Tage Zeit, einen Partner zu finden. Verfehlen sie diese
Aufgabe, verwandelt man sie in ein Tier. Wir erleben nun wie der neue
Gast David (Colin Farrell) eintritt mit einem Hund (der früher mal sein
Bruder gewesen war). Falls unser Held ebenfalls sein Ziel verfehlt, muss
er sich entscheiden, in welches Tier er verwandelt werden will. Er
wählt einen Hummer. Der Hummer hat blaues Blut, wie ein Aristokrat der
Tierwelt. Man gratuliert ihm, da die Welt voll sei von Hunden. Man
bindet ihm nun eine Hand auf den Rücken, damit er die Vorteile einer
Partnerschaft wieder schätzen lernt. Morgens trainiert eine Bedienstete
seine Erektionsfähigkeit. Abends geht es gemeinsam mit anderen Gästen
des Straflagers auf die Jagt, die Geflohenen aus der Einrichtung
einzufangen. Für jede Überführung bekommt man einen Bonus Tag. Lanthimos
stellt sein Konzept von Liebe und Partnerschaft realistisch dar: Vom
gemeinsamen Tee bis zur Tanzveranstaltung. Seine Grotekske ist radikal,
nicht zynisch, aber von tiefschwarzem Humor geprägt. David ist nach 44
Tagen immer noch Single. Es gelingt ihm nicht, Gefühle vorzutäuschen,
die er nicht hegt. Deshalb flieht er aus dem Hotel und schliesst sich
den Loners im Wald an. Die Regeln der Loners sind aber genauso erstarrt:
Hier ist Flirten strengstens verboten. Wer gar beim Küssen erwischt
wird, dem verstümmelt man die Lippen. Was ist schlimmer: Der Zwang zur
Liebe oder das Verbot? David glaubt schliesslich, er hätte seine
fehlende Hälfte gefunden und sei verliebt. Beide "gehen gemeinsam Essen"
im Wald (dort gibt es blutiges Kaninchen). Wie real ist Liebe? Kann sie
am Ende gewinnen? The Lobster ist eine Liebesgeschichte in extremer
Dimension.
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