Our Daily Free Stream: Hans W. Geissendörfer - Die gläserne Zelle (engl. subt.)
Kann man Patricia Highsmith in Frankfurt verfilmen? Man kann. Ein
Architekt sass fünf Jahre unschuldig im Gefängnis. Seine Frau und sein
Sohn holen ihn ab, versuchen, die Fremdheit zu überspielen. Sein Freund,
ein Rechtsanwalt, besorgt ihm sogar eine neue Anstellung. Er scheint
rehabilitiert. Eine Idylle? Wohl eher eine etwas verbitterte. Ganz
langsam entwickelt sich aus diesem Alltag heraus ein Doppelmord... Der
Hintergrund des klotzigen Frankfurts mit seinen kalten Glas-Fassaden
macht diese leblose Welt nur sichtbar. Was zählt Freundschaft? Was ist
überhaupt real und was resultiert aus der Einbildung des Häftlings? Wie
oberflächlich ist diese Welt der fast heiter vorgebrachten Lügen? Wir
erleben eine Liebe, die sich auf Hass gründet. Eine Liebe, die
schliesslich explodiert. Geissendörfer ist klug genug, seinen Film
jenseits gängiger Moralvorstellungen zu inszenieren. Ein Krimi ohne
Moral. Fast scheint es so, als ob sich sein Film viel mehr für die
technische Seite der Morde interessiert. Funktionieren Highsmith Romane
aber tatsächlich so, dass Präzision mit Gleichgültigkeit verwechselt
wird? (Wir stellen nicht den Film, nur den link zur Verfügung) (Bild:
imdb)
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