Freitag, 12. Februar 2016

Our Daily Free Stream: Andre Techine - Alice & Martin (engl. subt.).





 Die Geschichte eines Vatermörders, der durch seiner Schuld beinahe verrückt wird, inspirierte Andre Techine zu Alice & Martin. Gemeinsam mit Olivier Assayas schrieb Techine ein Drehbuch, das als Tragödie, aber auch als Thriller funktioniert. Alice & Martin versperrt sich, ein unsentimentaler und komplexer Film darüber, sich selbst für die Liebe aufzuopfern. Eine Liebe dem Untergang geweiht zwischen einer nicht mehr jungen desillusionierten Musikerin und einem schönen, passionierten Mann: Alice (Juliette Binoche) und Martin (Alexis Loret). Dunkle Kräfte und Selbsthass treiben Martin, gewachsen durch seinen klaustrophobischen Familien-Hintergrund. Die Unumkehrbarkeit der Vergangenheit, Verlust und Tod sind die Grundthemen von Techines Liebes-Melodram. Über eine Stunde lang erzählt uns Techine diese Geschichte packend, wie ein Schlag ins Gesicht. Unglücklicherweise aber verliert er sein Ziel im letzten Drittel des Films aus den Augen, in dem Moment, da Martin einfach für eine Weile von der Leinwand verschwindet. Die zentrale Beziehung zwischen Alice und Martin, sie verschwindet aus unserem Blickfeld und dadurch treibt Techines Film ins Ungewisse. Seine Inszenierung aber und das Spiel der Schauspieler (neben Binoche sehen wir Mathieu Amalric und Carmen Maura) sind von grosser Qualität - durchwegs intelligent, so dass wir über einige strukturelle Schwächen hinweg sehen. Alice & Martin lebt von seiner grossen Dichte und den mitunter verblüffenden literarischen Qualitäten der Dialoge. Alice & Martin blieb mir noch lange im Gedächtnis - Jahre später, nachdem ich den Film zum ersten Mal sah. (Wir stellen nicht den Film, nur den link zur Verfügung) (Bild: http://film.thedigitalfix.com/protectedimage.php?image=CoverArt/aliceetmartin_r2front.jpg_23122008)


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