Our Daily Free Stream: Andre Techine - Alice & Martin (engl. subt.).
Die Geschichte eines Vatermörders, der durch seiner Schuld beinahe
verrückt wird, inspirierte Andre Techine zu Alice & Martin.
Gemeinsam mit Olivier Assayas schrieb Techine ein Drehbuch, das als
Tragödie, aber auch als Thriller funktioniert. Alice & Martin
versperrt sich, ein unsentimentaler und komplexer Film darüber, sich
selbst für die Liebe aufzuopfern. Eine Liebe dem Untergang geweiht
zwischen einer nicht mehr jungen desillusionierten Musikerin und einem
schönen, passionierten Mann: Alice (Juliette Binoche) und Martin (Alexis
Loret). Dunkle Kräfte und Selbsthass treiben Martin, gewachsen durch
seinen klaustrophobischen Familien-Hintergrund. Die Unumkehrbarkeit der
Vergangenheit, Verlust und Tod sind die Grundthemen von Techines
Liebes-Melodram. Über eine Stunde lang erzählt uns Techine diese
Geschichte packend, wie ein Schlag ins Gesicht. Unglücklicherweise aber
verliert er sein Ziel im letzten Drittel des Films aus den Augen, in dem
Moment, da Martin einfach für eine Weile von der Leinwand verschwindet.
Die zentrale Beziehung zwischen Alice und Martin, sie verschwindet aus
unserem Blickfeld und dadurch treibt Techines Film ins Ungewisse. Seine
Inszenierung aber und das Spiel der Schauspieler (neben Binoche sehen
wir Mathieu Amalric und Carmen Maura) sind von grosser Qualität -
durchwegs intelligent, so dass wir über einige strukturelle Schwächen
hinweg sehen. Alice & Martin lebt von seiner grossen Dichte und den
mitunter verblüffenden literarischen Qualitäten der Dialoge. Alice &
Martin blieb mir noch lange im Gedächtnis - Jahre später, nachdem ich
den Film zum ersten Mal sah. (Wir stellen nicht den Film, nur den link
zur Verfügung) (Bild:
http://film.thedigitalfix.com/protectedimage.php?image=CoverArt/aliceetmartin_r2front.jpg_23122008)
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