Montag, 1. Februar 2016

cinegeek.de Our Daily Free Stream: Tzameti (german dubbed)





Sundance 2016 ist entschieden: Das Sklaven-Drama The Birth Of A Nation von Nate Parker gewinnt! Wir zeigen deshalb heute einen der ungewöhnlichsten Gewinner Filme der letzten zehn Jahre:  Während der ersten Minuten von Tzameti überlege ich kurz, ob das hier eine Satire sein soll? Der Film sieht fast geschmacklos aus, wie ein Video. Dann der aufdringliche Schwarzweiss Stil, das merkwürdige Verhalten der Figuren, als ob sie aus einem alten Film Noir gefallen wären. Regisseur Géla Babluani bereitet hier aber nur die Grundregeln vor für seine Geschichte. Später werde ich feststellen, dass sein Stil notwendig ist für seine Geschichte. Die ist an sich simpel, wird aber durch eine sich stets steigernde unermüdliche Spannung am Leben gehalten. Georges Babluani (der Bruder) spielt einen ganz gewöhnlichen Arbeiter. Er wirkt introvertiert. Das verdeckt aber nur seine Entschlossenheit, die eigene Position zu verbessern. Während er auf dem Dach arbeitet, kann er ein Gespräch seines drogensüchtigen Kollegen Philippe Passon belauschen, der ein mysteriöses dunkles Geschäft und viel Geld erwartet. Passon stirbt und er klaut dessen Zug-Ticket, um den Deal abzuschliessen. Wenige Figuren in Tzameti geben ihren Namen Preis. Noch weniger verraten etwas über ihre Persönlichkeit. Es gibt nur einen einzigen echten Charakter im Film: Einzig von Babluanis Figur kennen wir die Gefühle. Tzameti verbringt die meiste Zeit damit, Spannung aufzubauen, um sie schliesslich in einem Albtraum explodieren zu lassen. Tzameti setzt auf psychologischen Schmerz, nicht auf physische Todesqualen. Géla Babluani gibt sich leicht als Debütant zu erkennen, so roh und kantig wie Tzameti gemacht ist: Der simple Plot der Geschichte eines verzweifelten Mannes, der keinen Ausweg mehr erkennt.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen