Samstag, 27. Februar 2016

Our Daily Free Stream: Transamerica.


Our Daily Free Stream: Transamerica. Am 8.3. beginnt die dritte Berlin Feminist Film Week im Babylon mitte, Schwuz und anderswo. Deshalb zeigen wir heute: Transamerica führt Felicity Huffman vor als Mann, die sich gezwungen fühlt, zur Frau zu werden. Nur eine Woche nach der Operation erfährt Bree (so heisst sie nun), dass sie 17 Jahre zuvor Vater geworden war. "There was this one girl in college," erinnert sich Bree, weist aber auch darauf hin, dass die ganze Geschichte so tragisch lesbisch war, dass sie nicht zählen würde. Nun aber zählt sie: Bree muss ihren Sohn kennen lernen und tritt eine Reise an von L.A. nach New York. Dort lernt sie Toby (Kevin Zegers) kennen, der gerne Porno-Star werden möchte. Diese Karrierewahl ist peinlich für Bree, eine damenhafte Konservative der "Middleclass". Sie überredet Tobey, mit ihr nach L.A. zurückzufahren. Ich vermute, die meisten Transgender Menschen haben wenig Interesse an Homosexualität. Bree hat überhauppt nur wenig Sex, da sie das Geld für ihre Operation mit zwei Jobs verdient. Eine besonders aufregende Person ist Bree sowieso nicht. Sie verwendet viel Zeit darauf, Tobeys Grammatik zu verbessern und ist gekleidet wie eine Hausfrau. Ein leiser Anflug von Humor liegt über Transamerica, obwohl der Film weniger eine Komödie darstellt als eine Betrachtung der menschlichen Natur. Es gibt eine schöne Randnotiz, denn Calvin Two Goats (Graham Greene) verliebt sich in Bree. Er ist ein Native American und Bree bemerkt, dass Calvin als Aussenseiter sich so etwas erlauben könnte - im Gegensatz zur amerikanischen Middleclass? Felicity Huffmans Bree erzeugt so grosse Empathie bei mir, dass der Film funktioniert. Sie ist nicht der Mensch, der viel Wirbel veranstalten möchte. Bree wolte einfach raus aus dem Körper, der nicht zu ihr passte und wird nun von einem undankbaren Sohn begleitet. Ursprünglich wollte sie sogar verheimlichen, dass sie umoperiert wurde und Tobeys biologischer Vater ist... Wir lernen noch weitere Figuren auf dem Weg kennen, so Brees unangenehme Schwester (Carrie Preston) und ihre vulgären Eltern. Um dieser Familie zu entfliehen, nähert sich Tobey doch Bree an. Duncan Tuckers Roadmovie funktioniert einfach dadurch, dass Bree beharrlich und geduldig ist. Wäre sie wilder und aussergewöhnlicher, der Film wäre wohl gekippt. Bree ist konventionell und dadurch gewinnt Transamerica an Tiefe. Man bedenke; auch für Bree ist alles neu. So lange hat sie gewartet, sich in ein Mädchen zu verwandeln, nun ist sie gleich zur Mutter geworden. Bree ist aber vor allem ein guter Mensch. Transamerica ist daher auch kein Film über Sexualität, sondern ein Familien-Film. (Wir stellen nicht den Film, nur den link zur Verfügung) (Bild: https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhCh6J35wLsdQAp_Sv8DXP_xfUuqxvqsIzBKasSfQDGpxiiPEvBEmJDphSPn5Si-OdwgJzmHasttlEHQEaLKJxPkkvjGQbDXeIglF5Ein1Y1tYjiTz-BCcdNHnJq90kTXbaSijr3Z1Oaeo6/s1600/transamerica2.jpg)

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