Our Daily Free Stream: Transamerica.
Our Daily Free Stream: Transamerica. Am 8.3. beginnt die dritte Berlin
Feminist Film Week im Babylon mitte, Schwuz und anderswo. Deshalb zeigen
wir heute: Transamerica führt Felicity Huffman vor als Mann, die sich
gezwungen fühlt, zur Frau zu werden. Nur eine Woche nach der Operation
erfährt Bree (so heisst sie nun), dass sie 17 Jahre zuvor Vater geworden
war. "There was this one girl in college," erinnert sich Bree, weist
aber auch darauf hin, dass die ganze Geschichte so tragisch lesbisch
war, dass sie nicht zählen würde. Nun aber zählt sie: Bree muss ihren
Sohn kennen lernen und tritt eine Reise an von L.A. nach New York. Dort
lernt sie Toby (Kevin Zegers) kennen, der gerne Porno-Star werden
möchte. Diese Karrierewahl ist peinlich für Bree, eine damenhafte
Konservative der "Middleclass". Sie überredet Tobey, mit ihr nach L.A.
zurückzufahren. Ich vermute, die meisten Transgender Menschen haben
wenig Interesse an Homosexualität. Bree hat überhauppt nur wenig Sex, da
sie das Geld für ihre Operation mit zwei Jobs verdient. Eine besonders
aufregende Person ist Bree sowieso nicht. Sie verwendet viel Zeit
darauf, Tobeys Grammatik zu verbessern und ist gekleidet wie eine
Hausfrau. Ein leiser Anflug von Humor liegt über Transamerica, obwohl
der Film weniger eine Komödie darstellt als eine Betrachtung der
menschlichen Natur. Es gibt eine schöne Randnotiz, denn Calvin Two Goats
(Graham Greene) verliebt sich in Bree. Er ist ein Native American und
Bree bemerkt, dass Calvin als Aussenseiter sich so etwas erlauben könnte
- im Gegensatz zur amerikanischen Middleclass? Felicity Huffmans Bree
erzeugt so grosse Empathie bei mir, dass der Film funktioniert. Sie ist
nicht der Mensch, der viel Wirbel veranstalten möchte. Bree wolte
einfach raus aus dem Körper, der nicht zu ihr passte und wird nun von
einem undankbaren Sohn begleitet. Ursprünglich wollte sie sogar
verheimlichen, dass sie umoperiert wurde und Tobeys biologischer Vater
ist... Wir lernen noch weitere Figuren auf dem Weg kennen, so Brees
unangenehme Schwester (Carrie Preston) und ihre vulgären Eltern. Um
dieser Familie zu entfliehen, nähert sich Tobey doch Bree an. Duncan
Tuckers Roadmovie funktioniert einfach dadurch, dass Bree beharrlich und
geduldig ist. Wäre sie wilder und aussergewöhnlicher, der Film wäre
wohl gekippt. Bree ist konventionell und dadurch gewinnt Transamerica an
Tiefe. Man bedenke; auch für Bree ist alles neu. So lange hat sie
gewartet, sich in ein Mädchen zu verwandeln, nun ist sie gleich zur
Mutter geworden. Bree ist aber vor allem ein guter Mensch. Transamerica
ist daher auch kein Film über Sexualität, sondern ein Familien-Film.
(Wir stellen nicht den Film, nur den link zur Verfügung) (Bild:
https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhCh6J35wLsdQAp_Sv8DXP_xfUuqxvqsIzBKasSfQDGpxiiPEvBEmJDphSPn5Si-OdwgJzmHasttlEHQEaLKJxPkkvjGQbDXeIglF5Ein1Y1tYjiTz-BCcdNHnJq90kTXbaSijr3Z1Oaeo6/s1600/transamerica2.jpg)
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