Montag, 26. Dezember 2016

youtube: Luc Besson - Subway (engl. subt.)

 youtube: Luc Besson - Subway (engl. subt.) Subway will gerne Subkultur sein, ist es aber nicht. Christopher Lambert und Isabelle Adjani haben sich als Punks verkleidet und jagen so durch die Pariser Metro. Früher fand ich das dumm - schliesslich wollte ich "echte" Subkultur sehen und kein Theater. Genau das ist Subway - heute aber geniess ich es! Fred (Christopher Lambert), mit blondierten Haaren, flieht mit einem geklauten Wagen vor Verfolgern in schwarzen Anzügen. Er springt aus dem Auto und rennt in die Metro. Die Pariser Metro, das ist die Welt des Schlagzeugers, den Jean Reno spielt. Hier leben "schräge" Typen, die jeden Winkel des U-Bahn-Netzes kennen. Fred ruft Héléna (Isabelle Adjani), denn auf ihrer Party sprengte er einen Tresor mit Dokumenten. Nun schlägt er einen Austausch vor. Diese "Handlung" findet statt zwischen verschiedenen Musik- oder Actioneinlagen, die sich aus dem Fundus der Filmgeschichte bedienen. Nichts ist echt, wir befinden uns im "Cinema Du Look": Style Over Substance! Subway ist ein Reflex auf die Zeitströmungen: Punk, New Wave, Neo-Noir undsoweiterundsofort. Eine Ausgeburt der 80er. Er könnte stundenlang auf MTV laufen; ein Walkman für die Augen. Der Musikteppich von Eric Serra dazu wirkt wie ein Selbstbedienungsladen. Subway ist der zweite Film von Luc Besson, dessen Stärke immer schon die Bilder, aber nie Dialoge waren. Ein paar Kostproben dürfen wir geniessen, etwa wenn Isabelle Adjani beim Dinner ihres Ehemannns mit dessen Freunden spricht (Wortwechsel wie aus der Schulaufführung einiger Gymnasiasten) . Dafür hat Subway aber etwas anderes gewonnen (und vielleicht kann Besson gar nichts dafür): Den Charme der Nostalgie. Das ist einer dieser Filme, die wie eine Zeitreise wirken. Subway ist hoffnungslos in seiner Zeit befangen und deshalb sind wir gezwungen, mit dem Film in die 80er zurückzureisen. Wer diese Reise gern antreten will, der schaut jetzt Subway!

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