youtube: Luc Besson - Subway (engl. subt.)
youtube: Luc Besson - Subway (engl. subt.)
Subway will gerne Subkultur sein, ist es aber nicht. Christopher Lambert
und Isabelle Adjani haben sich als Punks verkleidet und jagen so durch
die Pariser Metro. Früher fand ich das dumm - schliesslich wollte ich
"echte" Subkultur sehen und kein Theater. Genau das ist Subway - heute
aber geniess ich es! Fred (Christopher Lambert), mit blondierten Haaren,
flieht mit einem geklauten Wagen vor Verfolgern in schwarzen Anzügen.
Er springt aus dem Auto und rennt in die Metro. Die Pariser Metro, das
ist die Welt des Schlagzeugers, den Jean Reno spielt. Hier leben
"schräge" Typen, die jeden Winkel des U-Bahn-Netzes kennen. Fred ruft
Héléna (Isabelle Adjani), denn auf ihrer Party sprengte er einen Tresor
mit Dokumenten. Nun schlägt er einen Austausch vor. Diese "Handlung"
findet statt zwischen verschiedenen Musik- oder Actioneinlagen, die sich
aus dem Fundus der Filmgeschichte bedienen. Nichts ist echt, wir
befinden uns im "Cinema Du Look": Style Over Substance! Subway ist ein
Reflex auf die Zeitströmungen: Punk, New Wave, Neo-Noir
undsoweiterundsofort. Eine Ausgeburt der 80er. Er könnte stundenlang auf
MTV laufen; ein Walkman für die Augen. Der Musikteppich von Eric Serra
dazu wirkt wie ein Selbstbedienungsladen. Subway ist der zweite Film von
Luc Besson, dessen Stärke immer schon die Bilder, aber nie Dialoge
waren. Ein paar Kostproben dürfen wir geniessen, etwa wenn Isabelle
Adjani beim Dinner ihres Ehemannns mit dessen Freunden spricht
(Wortwechsel wie aus der Schulaufführung einiger Gymnasiasten) . Dafür
hat Subway aber etwas anderes gewonnen (und vielleicht kann Besson gar
nichts dafür): Den Charme der Nostalgie. Das ist einer dieser Filme, die
wie eine Zeitreise wirken. Subway ist hoffnungslos in seiner Zeit
befangen und deshalb sind wir gezwungen, mit dem Film in die 80er
zurückzureisen. Wer diese Reise gern antreten will, der schaut jetzt
Subway!
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