youtube: Sylvester Stallone / John Travolta - Staying Alive
youtube: Sylvester Stallone / John Travolta - Staying Alive. Ach, ich 
bin schon sehr enttäuscht! Vielleicht auch zu sehr! Als Staying Alive in
 die Kinos kam war auch jeder sehr enttäuscht. Eine typische 
Fortsetzung, glatt und kommerziell. Eigentlich ist Staying Alive auch 
gar kein richtiger Film, sondern eine Aneinanderreihung von Tanzszenen, 
die von etwas Handlung unterbrochen werden. Die Charaktere werden 
natürlich nicht weiter herausgearbeitet oder vertieft. Im Fall von John 
Travoltas Tony Manero ist das auch in Ordnung, denn wir kennen ihn ja 
bereits. Der Plot ist extrem simpel. Manero, der sich während des ersten
 Teils "Saturday Night Fever" so sehr nach den glänzenden Lichtern 
Manhattans gesehnt hat, lebt nun dort. In einem schäbigen Motel. Er 
arbeitet als Kellner und Tanzlehrer. Zudem datet er eine junge Tänzerin 
(Cynthia Rhodes). Dann aber sieht er die langmähnige Britin (Finola 
Hughes) tanzen. Sie ist der Star ihrer eigenen Show und Manero verliebt 
sich. Dann wird ihr Vortänzer krank und Manero bekommt den Job. Klingt 
das alles vertraut? Der Film wurde geschrieben und inszeniert von 
Sylvester Stallone. Staying Alive durfte damals, 1983, als sein erster 
schlechter Film gelten. Seine grösste Schwäche: Er lässt einfach die 
Charaktere aus. Jeder, der in Staying Alive auftritt, ist an sich auch 
überhaupt kein "Charakter", sondern "Schemata" - ausgestattet mit 
bestimmten Attributen. Die Figuren, wie sie leben, sprechen und denken -
 alles Klischee. Die Musikeinlagen dienen auch überhaupt nicht dazu, die
 Handlung zu unterstützen oder gar die menschliche Sprache zu ersetzen 
(wie in grossen Musicals!). Sie sind dazu gemacht, endlos auf MTV zu 
laufen. Und die Tanzszenen? Sie wirken gewaltig, mit unglaublichen 
Kameraeinstellungen. Ein technisches Spektakel, bei dem wir sogar Chöre 
auf der Bühne von Tony Manero hören, obwohl gar keiner singt... Trotzdem
 bietet mir Staying Alive etwas, für das der Film überhaupt nichts kann.
 Nostalgie. Persönliche Erinnerungen. Ich nenne diese Art Film 
Zeitreisen-Film, weil er untrennbar mit den 80ern verbunden ist. Man 
muss zurück in die Zeit, um ihn zu sehen. Das wiederum gefällt mir. 

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