Mittwoch, 28. Dezember 2016

youtube: Sylvester Stallone / John Travolta - Staying Alive


youtube: Sylvester Stallone / John Travolta - Staying Alive. Ach, ich bin schon sehr enttäuscht! Vielleicht auch zu sehr! Als Staying Alive in die Kinos kam war auch jeder sehr enttäuscht. Eine typische Fortsetzung, glatt und kommerziell. Eigentlich ist Staying Alive auch gar kein richtiger Film, sondern eine Aneinanderreihung von Tanzszenen, die von etwas Handlung unterbrochen werden. Die Charaktere werden natürlich nicht weiter herausgearbeitet oder vertieft. Im Fall von John Travoltas Tony Manero ist das auch in Ordnung, denn wir kennen ihn ja bereits. Der Plot ist extrem simpel. Manero, der sich während des ersten Teils "Saturday Night Fever" so sehr nach den glänzenden Lichtern Manhattans gesehnt hat, lebt nun dort. In einem schäbigen Motel. Er arbeitet als Kellner und Tanzlehrer. Zudem datet er eine junge Tänzerin (Cynthia Rhodes). Dann aber sieht er die langmähnige Britin (Finola Hughes) tanzen. Sie ist der Star ihrer eigenen Show und Manero verliebt sich. Dann wird ihr Vortänzer krank und Manero bekommt den Job. Klingt das alles vertraut? Der Film wurde geschrieben und inszeniert von Sylvester Stallone. Staying Alive durfte damals, 1983, als sein erster schlechter Film gelten. Seine grösste Schwäche: Er lässt einfach die Charaktere aus. Jeder, der in Staying Alive auftritt, ist an sich auch überhaupt kein "Charakter", sondern "Schemata" - ausgestattet mit bestimmten Attributen. Die Figuren, wie sie leben, sprechen und denken - alles Klischee. Die Musikeinlagen dienen auch überhaupt nicht dazu, die Handlung zu unterstützen oder gar die menschliche Sprache zu ersetzen (wie in grossen Musicals!). Sie sind dazu gemacht, endlos auf MTV zu laufen. Und die Tanzszenen? Sie wirken gewaltig, mit unglaublichen Kameraeinstellungen. Ein technisches Spektakel, bei dem wir sogar Chöre auf der Bühne von Tony Manero hören, obwohl gar keiner singt... Trotzdem bietet mir Staying Alive etwas, für das der Film überhaupt nichts kann. Nostalgie. Persönliche Erinnerungen. Ich nenne diese Art Film Zeitreisen-Film, weil er untrennbar mit den 80ern verbunden ist. Man muss zurück in die Zeit, um ihn zu sehen. Das wiederum gefällt mir.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen