Sonntag, 25. Dezember 2016

youtube: Margaret

 youtube: Kenneth Lonergan - Margaret. Zum Kinostart von Manchester By The Sea! - Das Meisterwerk, das uns fast entgangen wäre! Kenneth Lonergans Margaret wurde 2003 geschrieben, 2005 gefilmt und steckte dann fest. Sechs Jahre lang in Post-Production. Die 150 minütige Fassung, die dann veröffentlicht wurde ist der grosse Wurf, den es so selten gibt! Noch interessanter: Ein fehlerhaftes Meisterwerk, bei weitem kein perfekter Film! An dieser Stelle soll einmal nicht auf den Plot eingegangen werden. Nur soviel: Ich habe wohl kaum je eine so komplexe Anordnung von tollen Charakteren gesehen: Anna Paquins Lisa, Jeannie Berlins Emily, J. Smith-Camerons Joan and Allison Janneys Monica. Die Geschichte ist nicht so wichtig in Margaret. Es ist ein Film über bestimmte Verhaltensweisen geworden. Es geht darum, was die Charaktere fühlen und wie sie es ausdrücken. Das, was sie denken und wovon sie überzeugt sind. Ein Film über das Innenleben der Menschen - auch über das, was sie NICHT aussprechen und NICHT tun und an sich selbst NICHT verstehen. Wohl kaum ein Film hat uns je so vor Augen geführt, wie schwierig es überhaupt ist, eine bedeutungsvolle Unterhaltung zu führen. Was wollen wir eigentlich sagen? Lassen wir einmal alles Manipulative, Aggressive, Ausweichende, Verlogene, Mehrdeutige weg - wieviele (ungeschriebene) Regeln der Gesprächsführung bleiben dennoch übrig? Lisa ist ein Teenager, ein Schulmädchen und wird nun mitten in die Welt der Erwachsenen geworfen. Eine Welt, in der jeder Recht und Unrecht zugleich hat, jeder aggressiv und gleichzeitig defensiv agiert, aufrichtig und gleichzeitig verlogen. Im Grunde ging es Lonergans Film da nicht anders. Man hat verschiedene Schnitte hergestellt, von denen zwei auf der amerikanischen DVD Fassung zu sehen sind (es existiert laut Regisseur sogar eine dritte Fassung!). Offensichtlich gabs da Probleme der Kommunikation zwischen dem Filmemacher und seinem Vertrieb...

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