Cinema Today: Song Of The Sea (german dubbed). Central, Rosenthaler Str. 39, Mitte, 16.30.
Visuell grandios, nur die Geschichte wirkt etwas flach. Wie in seinem
letzten Film widmet sich Tomm Moore einer irischen Kindergeschichte.
Song Of The Sea handelt von der Aufgabe eines Jungen, seine kranke
Schwester zu heilen. Technisch ist der Film auf höchstem Niveau. Moore
verbindet sehr viel mit wenig , denn seine Figuren sprechen im Grunde
nur mit dem Körper. Song Of The Sea ist ein stiller Film, wobei mich
diese zurückgenommene Erzählweise teilweise sogar langweilte. Manchmal
wirkt die Geschichte so als ob sie aus anderen Märchen geborgt wäre. Es
besteht eine gewisse Abhängigkeit zwischen Bens Neugier und der
Krankheit seiner Schwester. Nach dem mysteriösen Verschwinden der Mutter
sorgen beide füreinander, während der Vater verzweifelt vor sich hin
murrt. Es interessiert ihn auch nicht als Ben herausfindet, dass die
sich Schwester Saoirse in einen Seehund verwandeln kann (so wie die
Legenden des Feenvolkes es beschreiben). Die folgenden Abenteuer der
Kinder sind vorbestimmt durch eine Prophezeiung. Schliesslich müssen sie
gefangene Fabelwesen aus der Gewalt der bösartigen Gottheit Macha
befreien. Im kleinen werden einige sehr schöne Ideen vorgeführt. Oft
handelt Ben geradezu exzentrisch (ohne dabei das eigene Märchen zu
verraten). Leider sind alle seine Schritte vorausschaubar, worunter die
Spannung leidet. Song Of The Sea sieht einzigartig aus. Es scheint als
sei die zweidimensionale Ästhetik direkt aus alten Zeichnungen
übernommen. Oft kommt der Film auch überaus nett und charmant daher. Ich
denke, Moore hat das Zeug zu einem noch wirklich grossen Film!
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