Dienstag, 29. März 2016

Deutsche Filme Die Besten 2015-16

 "Die deutschen lieben das Mittelmass", schrieben die Cahiers Du Cinema gehässig. Solange die Filme staatlich subventioniert entstehen, wird es auch schwer, so etwas wie die griechische Neue Welle zu schaffen. Bevor wir den Film im Kino sehen können, wird er von alternden Programmdirektoren des öffentlich rechtlichen Fernsehens abgesegnet, dann werfen noch die Vertreter der Staatskirchen einen Blick drauf, damit das "Kunstwerk" eine FSK Freigabe bekommen kann. Zum Glück gibts aber auch Filme wie die Berliner Mumblecore Improvisations Kunststückchen, die solche Mechanismen einfach umgehen. Wem die Bilder deutscher Produktionen zu "TV" sind, der versuchts auf eigene Faust, schnappt sich wie Sebastian Schipper eine Handkamera und filmt einfach in einem Stück durch. Sicher, Filme wie Hedi Schneider Steckt Fest oder Herbert kann man gut gucken, aber von einer eigenen künstlerischen Note sind sie weit entfernt. Kein The Lobster, kein Son Of Saul in Sicht. Und Sebastian Schipper? Hat er in Victoria die Handkamera nur mal zwischendurch probiert? Hat er entschieden, dass der berühmte One Take für diesen Thriller nur ein Experiment darstellt? In den 50er Jahren gab es in den USA mal etwas, das nannte sich "LiveTV". Sidney Lumet, Robert Altman, John Frankenheimer, selbst Sam Peckinpah inszenierten so: Der Film wurde live gesendet, das Geschehen mit verschiedenen Kameras festgehalten und durchgespielt. Ähnlich wie Victoria. Wär das nicht was? Würde die Methode nicht noch weiteren Filmen diese rohe Energie schenken können?

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