Deutsche Filme Die Besten 2015-16
"Die deutschen lieben das Mittelmass", schrieben die Cahiers Du Cinema
gehässig. Solange die Filme staatlich subventioniert entstehen, wird es
auch schwer, so etwas wie die griechische Neue Welle zu schaffen. Bevor
wir den Film im Kino sehen können, wird er von alternden
Programmdirektoren des öffentlich rechtlichen Fernsehens abgesegnet,
dann werfen noch die Vertreter der Staatskirchen einen Blick drauf,
damit das "Kunstwerk" eine FSK Freigabe bekommen kann. Zum Glück gibts
aber auch Filme wie die Berliner Mumblecore Improvisations
Kunststückchen, die solche Mechanismen einfach umgehen. Wem die Bilder
deutscher Produktionen zu "TV" sind, der versuchts auf eigene Faust,
schnappt sich wie Sebastian Schipper eine Handkamera und filmt einfach
in einem Stück durch. Sicher, Filme wie Hedi Schneider Steckt Fest oder
Herbert kann man gut gucken, aber von einer eigenen künstlerischen Note
sind sie weit entfernt. Kein The Lobster, kein Son Of Saul in Sicht. Und
Sebastian Schipper? Hat er in Victoria die Handkamera nur mal
zwischendurch probiert? Hat er entschieden, dass der berühmte One Take
für diesen Thriller nur ein Experiment darstellt? In den 50er Jahren gab
es in den USA mal etwas, das nannte sich "LiveTV". Sidney Lumet, Robert
Altman, John Frankenheimer, selbst Sam Peckinpah inszenierten so: Der
Film wurde live gesendet, das Geschehen mit verschiedenen Kameras
festgehalten und durchgespielt. Ähnlich wie Victoria. Wär das nicht was?
Würde die Methode nicht noch weiteren Filmen diese rohe Energie
schenken können?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen