Our Daily Free Stream: Paul Schrader - Cat People
Our Daily Free Stream: Paul Schrader - Cat People. Ich warte gespannt
auf Paul Schraders neuen Film Dog Eat dog mit Nicolas Cage und Willem
Dafoe! Bis dahin gibts hier den Stream von Schraders Cat People. - Das
ist eine absonderliche Idee: Vor langer Zeit als die Erde mit
blutorangem Wüstensand bedeckt war und auch noch ein paar Leoparden faul
in den dürren Bäumen hingen, da schloss die menschliche Rasse einen
Packt mit den Katzen: Sie opferten ihre Frauen. Die Leoparden aber
töteten sie nicht, sondern begatteten die Frauen. Die Rasse, die während
dieser prähistorischen Zeit entstand, existiert heute noch: Die
Katzenmenschen. Diese Wesen sehen aus wie Menschen (obwohl sie doch die
Sinne der Katzen besitzen). Es ist ihnen unmöglich, Liebe zu machen,
weil sie sich nach dem Akt in ein Raubtier verwandeln und den Partner
töten. Im Grunde sollten sie unter sich bleiben. Hier sind wir am Anfang
der Geschichte, aber zu diesem Zeitpunkt gibts nur noch zwei
Katzenmenschen: Ein Geschwisterpaar (so wie ihre Eltern auch). Cat
People stellt einen Mythos dar mit glorifizierenden, aber auch
lächerlichen Seiten, den Paul Schrader zwischen der Zeit des blutorangem
Wüstensands und dem heutigen New Orleans ansiedelt. Nastassja Kinski
spielt Irina, ein Waisenkind, die auf die Einladung von Paul (Malcolm
McDowell) nach New Orleans zurückkehrt. Paul ist ihr verlorener Bruder,
zumindest gibt er das vor. Irina ist gross, mit einem sinnlichen Mund
und grünen Augen (Nastassja Kinski eben!) und so erregt sie die
Aufmerksamkeit des Zoo Direktors (John Heard), der aber auch eine
unterschwellige Gefahr von ihr ausgehend spürt. Dennoch ist er sich
sicher: Das hier ist die Frau, auf die er sein ganzes Leben lang
gewartet hat! Nun haben wir eine komplexe Dreiecks-Beziehung vor uns:
Irina fürchtet ihren Bruder, weil sie Inzest fürchtet. Sie hat aber auch
Angst vor dem Direktor, weil sie die Liebe fürchtet. Schrader erzählt
diese Geschichte auf zweierlei Weise: Wir erleben die Liebesgeschichte,
aber auch die Vorgeschichte dessen, die so wundervoll von Ferdinando
Scarfiotti kreiert wurde: Die Welt der Leoparden. Die Fantasy und
Science Fiction Klassiker der frühen 80er klingen hier an und nicht nur
deshalb liebe ich diese Gegenwelt! Giorgio Moroder hat einen seiner
besten Scores dazu komponiert, getragen von Synthies und der Stimme
David Bowies: Cat People. Der Film liebt diese Sprünge vom Mystischen in
die Realität. Zusammengehalten wird das alles durch Kinskis Spiel, dass
beide Seiten in sich trägt: Das Animalische, aber auch das
Mädchenhafte. Es ist schon eine Kunst, dass Kinski niemals überagiert
und mit traumwandlerischer Sicherheit diesen merkwürdigen Ton trifft,
der Cat People ausmacht. In keiner Sequenz wirkt sie lächerlich! Ihr
Gegenüber: Malcolm Mcdowell, der englische Bühnenschauspieler, der hier
den Bösewicht gibt. Sein Spiel ist ausgelassen und hemmungslos
übertrieben - doch, welch Wunder: Es passt! Heard nehmen wir die
Obsession seiner Figur ab, denn immerhin begibt sich der Direktor in
Lebensgefahr für Irina. Paul Schrader ist ein traditioneller Horrorfilm
gelungen, aber auch eine grosse Liebesgeschichte! Leider muss auch
bemerkt werden, dass das Publikum ihm 1982 nicht folgen wollte. Die
Universal Produktion wurde ein Misserfolg, wohl auch, weil er als Remake
grosse Erwartungen weckte, die der Film aber nicht einlösen wollte. Für
Kinski war es nur ein weiterer Misserfolg, den sie verkraften musste.
Während der frühen 80er drehte sie mit so gut wie allen grossen
Regisseuren, experimentierte, scheiterte. Schraders Karriere sollte sich
von Cat People nicht wieder erholen. Er blieb ein Geheimtipp für
Cineasten. Kinskis Weltkarriere endete als das "Kassengift". Ich aber
zähle Cat People zu meinen Lieblingsfilmen und als einen der wenigen,
die ich immer wieder sehen kann!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen