Our Daily Free Stream: Roman Polanski - The Ninth Gate.
Our Daily Free Stream: Roman Polanski - The Ninth Gate. Zum Geburtstag
der Schauspielerin Lena Olin, Jahrgang 56. Die gebürtige Schwedin hatte
mit Ingmar Bergman gearbeitet, bevor sie in Hollywood Rollen spielte im
Film Noir Romeo Is Bleeding, dem Lumet Thriller Night Falls On Manhattan
oder Polanskis Horrorfilm, den wir heute zeigen: Polanskis The Ninth
Gate eröffnet mit einer spektakulären Titel-Sequenz und flacht dann
langsam ab. Ganz allmählich, so dass es in der ersten Stunde noch
Hoffnung gibt. The Ninth Gate bietet viele gute Ansätze und ich hoffte
inständig, Polanski möge seinem Okkultismus Thriller noch Leben
einhauchen. Nach der letzten Szene aber liess mich das Werk staunend
zurück: Wirklich?!? Johnny Depp spielt Dean Corso, einen
Raritäten-Buchhändler. Depp wirkt merkwürdig teilnahmslos und
unentschlossen. Angeheuert wird er von Boris Balkan (Frank Langella),
der auf der Suche ist nach einem verschwundenen Exemplar des 1666 in
Venedig gefertigtem Buch The Ninth Gate. Verfasst wurde es von Aristide
Torchia, im Auftrag von Satan persönlich. Ein Exemplar befindet sich in
den Händen von Balkan, zwei weitere gehören bekannten Sammlern. Corso
macht sich nun auf die Suche. In einer frühen Szene erleben wir, wie
sich der Sammler Andrew Telfer erhängt - er war einer der Besitzer, der
an Balkan verkaufte. Allerdings zeigt seine Witwe Liana (die tolle Lena
Olin) ein unbändiges Interesse an dem Buch. Corso stattet nun den beiden
verbliebenen Sammlern einen Besuch ab: Einem portugiesischen
Aristokraten (Jack Taylor) und einer Pariser Baronesse (Barbara Jefford)
im Rollstuhl. Polanski und Depp verleihen The Ninth Gate den Charme
eines Film Noir der 40er und zusätzliche Spannung entsteht, wenn Corso
merket, dass er verfolgt wird. Eine junge Frau (Emmanuelle Seigner)
scheint ihn in Notsituationen zu beschützen... Weder die Motive Balkans,
noch das Geheimnis der Gravuren soll an dieser Stelle verraten werden.
Versucht man aber, an dieser Stelle die Geschichte zu Ende zu denken;
welche Bedrohung würde uns erwarten? Wird das absolute Böse auferstehen?
Satan selbst? Welche Rolle spielt die junge Frau? Ist sie gut oder
böse? Eine Hexe? Gar Satan selbst? Das alles klingt nach einer
faszinierenden Geschichte und tatsächlich müsste Polanski einfach nur
seinem Material vertrauen. Das tut er aber nicht und setzt stattdessen
auf billige Effekte. Dabei sind die einzelnen Todes Szenen wunderbar
angeordnet wie ein Tarot Spiel und Lena Olin wirkt wirklich
furchteinflössend! Die Dialoge hat Polanski mit viel Liebe entworfen und
sie transportieren genug Fachwissen aus der Welt der Bücher. Corsos
Recherchen, die Bedeutung der Gravuren zu erforschen und damit den
Zweck, den Balkan verfolgt, zu enthüllen, wird sehr detailliert gezeigt.
Eine gut gemachte Kriminalgeschichte, die noch interessanter wird für
diejenigen, die eine Liebe zu alten Büchern hegen. Es ist so schade,
dass Polanski so eine wundervolle Atmosphäre schafft und unseren Durst
nach Informationen im Finale gar nicht stillt! Immerhin funktioniert The
Ninth Gate auch als Liebesfilm zwischen Corso und der jungen Frau!
Alles gipfelt in einer Sex-Szene beider, doch was wird in diesem Akt
gezeugt? Der Teufel selbst? Stattdessen präsentiert uns der Film am Ende
einfach nur ganz viel Feuer, das aussieht, als hätte man es am Computer
animiert. (Wir stellen nicht den Film, nur den link zur Verfügung)
(Bild:
https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiuSbtk8GdMD7XCJGZ7TphUmUGFq3wkDDSrAK4av4D0UZXe4wxMazOp8v8bjKwt44ilOkqsG5ubDg7mG9JRWp-NhTJR_7NxCQDKVAgDSeUADtrVTxDIo5L0n2Q7VkAARzq_vvH23KHwnMs/s400/ninth+gate+olin.jpg)
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