Our Daily Free Stream: Christopher Nolan - Follwing.
Our Daily Free Stream: Christopher Nolan - Follwing. Gerade hat Nolan
dem One Direction Sänger Harry Styles eine Rolle in seinem neuen
Kriegs-Drama Dunkirk angeboten. Wiederum wird Nolans Film von Warner
produziert. Er handelt von der britischen Evakuierung der französischen
Stadt Dunkirk 1940. Deshalb gibts heute vorweg Nolans Debüt Following:
Ich habe mir den ersten Film von Christopher Nolan angesehen, die
britische No-Budget Produktion Follwing und war verblüfft: In seinem
Debüt steckt der Kern aller seiner Filme! In Following bemerken wir
Nolans Vorliebe für eine verschachtelte Erzählstruktur mit einem Twist
am Ende - in dem schliesslich alle Stücke als Ganzes erscheinen.
Natürlich in einem anderen Bedeutungszusammenhang! Manchmal mag man sich
wundern, wie notwendig einzelne Passagen denn letztlich für das grosse
Ganze gewesen sein mögen - in jedem Fall aber tragen sie dazu bei, dass
Following einfach Spass macht! Als wir die Videothek Filmkunst (bzw.
heute Filmkunstbar Fitzcarraldo) vor zehn Jahren eröffneten, hatten wir
noch nicht ausgesprochen viele Titel. Dennoch kamen die Leute, um das
Zeug zu leihen, dass es in anderen Videotheken nicht gab. Einer dieser
"Kiez-Blockbuster" war Following. Ständig verliehen, immer im Umlauf! Zu
Recht: Der Thriller ist intelligent, ästhetisch und sehr unterhaltsam!
Bill (Jeremy Theobald) ist ein einsamer und verwahrloster
Schriftsteller. Er folgt Menschen auf der Strasse, auf der Suche nach
Material für sein (womöglich nie erscheinendes?) Buch. In Wahrheit ist
Bill obsessiv auf der Suche nach dem was ihm fehlt: Einer eigenen
Identität. Einer seiner Probanden, Cobb, stellt ihn zur Rede. Cobb (Alex
Haw) ist Einbrecher, wobei ihn weniger die Beute interessiert als
vielmehr die Privatsphäre seiner Opfer. Cobb unterrichtet nun Bill und
begeht mit ihm Einbrüche. In einer Wohnung finden sie die Fotos einer
schönen Blondine (Lucy Russel) - wiederum reagiert Bill leidenschaftlich
und verliebt sich in die Unbekannte. Ohnen seinen Lehrmeister Cobb
spioniert Bill eigenmächtig und spricht sie schliesslich in einer Bar
an. Sie eröffnet ihm, dass sie erpresst werde. Bill beschliesst, ihr zu
helfen... Vordergründig wird Following mehr oder weniger linear erzählt.
Eine zweite Handlungsebene scheint sich im Bewusstsein des Erzählers
abzuspielen, so als ob seine Geschichte übernommen würde... In dem
Moment, da er die Einzelteile zusammenfügt, sehen wir, was wirklich
geschah. Der grosse Twist, er entwickelt viele der Erzählstränge gar
nicht weiter, noch werden sie dadurch aufgelärt. Dennoch stellts einen
schönen Endpunkt dar. Nolan hat übrigens selbst die Kamera geführt und
ist verantwortlich für die schmutzige, körnige Schwarzweiss Fotographie,
die so viel von der Wirkung des Films ausmacht. Erinnern wir uns an die
Szene in der Bar, die so dunkel ist, dass wir uns im Grunde das Meiste
denken müssen. Mit Following sehen wir hier einen 28jährigen
Filmemacher, bereits im Vollbesitz seiner Kräfte - ohne Budget, dafür
mit Ideen! Und wovon handelt der Krimi nun? Von einem
Möchtegern-Schriftsteller, der eine Lektion über die menschliche Natur
bekommt? Einfach davon, jemanden Beliebiges aus der Menge zu picken und
eine Geschichte um ihn herum zu konstruieren? Eine Geschichte, die ganz
anders funktioniert als es scheint? Ein Film über den Prozess des
Geschichtenerzählens an sich? Oder was denkst du?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen