Our Daily Free Stream: El aura (engl. subt.)
Our Daily Free Stream: El aura (engl. subt.). Ricardo Darin, den grossen
argentinischen Charakterschauspieler, sehen wir derzeit mit Truman im
Kino. Deshalb zeigen wir heute El Aura: Patagonien, eine mythische
dunkle Welt. El Aura, der letzte Film des viel zu früh verstorbenen
Fabian Bielinsky, lebt vom unheilvollen Wald Patagoniens - wie eine
Reise ins Herz der Finsternis. Tiefer und tiefer dringen wir vor, bis
uns der Wald umschliesst. Die Zeit vergeht immer langsamer, scheint
schliesslich still zu stehen. Auf einmal entdecken wir eine Hütte mit
Diagrammen, die ein Geheimnis verkünden. Wie eine Geistergeschichte aus
dem 19. Jahrhundert. Der epileptische Präparator Esteban hat ein
photographisches Gedächtnis. Er lebt in der Besessenheit, dass ihn diese
Gabe zum perfekten Verbrechen befähigt. Esteban (Ricardo Darin) ist ein
Mensch frei von jeglicher Bindung und persönlichem Ausdruck. Er lebt
isoliert von der Aussenwelt. Während der Jagd erschiesst er
versehentlich einen Einheimischen und erfährt, dass er den Komplizen
eines Raubüberfalls getötet hat. Esteban nimmt die Position des Toten
ein und übernimmt dessen Identität. Es scheint, als würden unheimliche
Kräfte den Präparator treiben. Seine Epilepsie, seine "Aura", er nimmt
sie wahr wie eine Tür im Kopf, durch welche diese Kräfte eindringen. Die
sinnliche Langsamkeit mit der die Geschichte erzählt wird, die Stille
des Protagonisten, die hypnotisierende Kraft der Landschaft - eine
beunruhigende Stimmung vermittelt El Aura, bis sich der Film zu einem
Bankraub Thriller steigert. Nach der suggestiven Verträumtheit des
Anfangs war ich allerdings etwas enttäuscht, dass wir im Finale nur
Gangster geboten bekommen, die man so auch aus anderen Filmen kennt.
Bielinsky hatte mit seinem zweiten Film begonnen, neue Ausdrucksformen
zu finden, um eine Geschichte zu erzählen. Wir können nur erahnen, wo
die Reise hingegangen wäre. Der Argentinier starb mit 46 Jahren.
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